Kritik zu Als der Weihnachtsmann vom Himmel fiel

© Constantin

2011
Original-Titel: 
Als der Weihnachtsmann vom Himmel fiel
Filmstart in Deutschland: 
24.11.2011
L: 
106 Min
FSK: 
keine Beschränkung

Wer rettet Weihnachten davor, zur reinen Konsumorgie zu werden? Natürlich zwei Kinder und ein noch recht jugendlicher Weihnachtsmann, wie hier in der Verfilmung eines Cornelia-Funke-Romans

Bewertung: 3
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Das Fest der Freude muss gerettet werden! Darum geht es in dem Weihnachtsfilm nach der Buchvorlage von Cornelia Funke, die nun schon einige Adaptionen ihrer Romane im Kino erleben konnte. Nicht zuletzt haben die Bavaria-Studios unter Federführung der Produzentin Uschi Reich bereits die Wilde- Hühner-Trilogie verantwortet. Jetzt hat Oliver Dieckmann die aktuelle Adaption zuverlässig unterhaltsam und konsequent stilsicher inszeniert. Einige Topoi tauchen regelmäßig in Bavaria- Kinderfilmen auf, wie Freundschaft und erste Liebe, soziale Ausgrenzung durch Mobbing, Probleme zwischen den Eltern oder deren Frust durch Arbeitslosigkeit – Realitäten, mit denen die Kinder umzugehen haben. Einige dieser Motive sind auch in der neuesten Produktion umgesetzt.

Grundsätzlich geht es in Als der Weihnachtsmann vom Himmel fiel um das Verschwinden von Weihnachten als Fest der Besinnung. Der letzte noch »ehrliche« Weihnachtsmann wird von den korrupten Kollegen mit Hilfe einer Nussknackerarmee aus dem Himmel vertrieben. Sie wollen als Weihnachtswünsche der Kinder nur noch kostspielige Geschenke akzeptieren und keine in der Art von »Endlich Schnee!« oder dass die Eltern wieder zusammenfinden. Der wahre Weihnachtsmann mit Namen Niklas Julebukk fällt nun samt Ausrüstung durch die Wolken hindurch auf die Erde und wird vom kleinen Ben dabei beobachtet. Ben, der gerade neu in das Städtchen gezogen ist und zunächst Probleme in seiner neuen Klasse hat, ist daher auch nicht verwundert, als er am nächsten Tag den als Bauwagen getarnten Rentierschlitten ausfindig macht. Gemeinsam mit seiner neu gewonnenen Freundin versucht er dem vom Himmel Gestürzten zur Hilfe zu kommen und ihn vor den bösen Männern – die an die grauen Herren aus »Momo« erinnern – zu retten. Wir ahnen schon, dass es ihnen gelingen und das Heilige Fest in seiner Ursprünglichkeit doch noch einmal stattfinden wird.

Man könnte dem Film nun vorwerfen, dass er bisweilen zu sehr ins Kitschige abgleitet und eine glückliche, von Sternenstaub übertünchte Vorweihnachtszeit heraufbeschwört, in der es nach Glühwein nur so duftet und das Städtchen in seiner Beschaulichkeit schon beinah unwirklich wirkt. Aber wir bewegen uns schließlich in einer Märchenwelt, die genau diese Emotionen hervorrufen will. Julebukk selber ist dagegen recht unkonventionell jugendlich und frech charakterisiert, seinen Weihnachtsmantel trägt er wie einen Morgenrock lässig über die Schultern geworfen. Er wird von zwei Kobolden unterstützt, die reizend animiert und für die Spielzeugproduktion im Bauwagen zuständig sind. Christine Urspruch und Charly Hübner als winzige flatternde Engel, die dem Team zur Seite stehen, geben die netten Sidekicks und versuchen, den Weihnachtsmann regelmäßig vor unüberlegten Entscheidungen zu warnen – natürlich ohne Erfolg. Volker Lechtenbrink als Julebukks Widersacher und Jessica Schwarz in der Rolle der Mutter ergänzen das Erwachsenenensemble neben den beiden Kinderdarstellern und machen den Film auch für die Großen zu einem vergnüglichen Filmgenuss in der Adventszeit.

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