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26.08.2025
Am 27. August werden die 82. Filmfestspiele von Venedig eröffnet. Das Programm versammelt eine schier unüberschaubare Riege prominenter Namen. Und verspricht Überraschungen.
25.08.2025
Oliver Masucci, 1968 in Stuttgart geboren, wuchs der Sohn eines Italieners und einer Deutschen in Bonn auf und feierte erste Erfolge in TV-Serien und besonders im Theater. Von 2009 bis 2016 war er festes Ensemblemitglied am Wiener Burgtheater. Einem breiten deutschen Publikum wurde er durch die Verkörperung von Adolf Hitler in David Wnendts Romanadaption »Er ist wieder da« (2015) bekannt, sein internationaler Durchbruch folgte 2017 mit der Netflix-Serie »Dark«. 2021 erhielt er für seine Verkörperung von Rainer Werner Fassbinder in Oska Roehlers Biopic »Enfant Terrible« den Deutschen Filmpreis.
Kästners Fabian
Der Film von Dominik Graf fällt in zwei Teile. Im ersten Teil produziert der Schnitt sehr schnelle Szenenwechsel, die den Zuschauer in das sündige Leben der Bohemme, aber auch der Kleinbürger Ende der Zwanziger Jahre Berlins hineinzieht. Die Handlung bleibt bruchstückhaft. Und Fabian taumelt von einem Ereignis in das nächste. Der zweite Teil ist dann viel langsamer erzählt und entwickelt den Konflikt zwischen Cornelia und Fabian. Die Liebe scheitert an den ökonomischen Zwängen, denen sich Cornelia unterwirft. Fabian bleibt eine Randfigur. Er unterscheidet sich von dem gierigen, geilen Egoismus seiner Umwelt. Er behält seine moralische Integrität, die in zum Schluss ironischerweise in den Tod führt, als er als Nichtschwimmer den Jungen, der von der Brücke springt, reten will, selbst ertrinkt. Während der Junge sich selbst retten kann. Er kann schwimmen. Fabian nicht. Und Cornelia nun täglich in das gemeinsame Lieblingscafe geht und dort auf Fabian wartet, der tot ist, was sie nie erfahren wird.
Ich fand die Problematik der Liebesbeziehung zwischen Fabian und Cornelia gut dargestellt. Inwiefern es der sich ausbreitende Nationalsozialismus ist, der Fabian vernichted, kann ich nicht sagen. Das Zerstörungswerk einer menschlichen Haltung durch den Faschismus wird für mich am stärksten im Selbstmord von Stephan Labude und Fabians dramatischer Intervention bei dessen Doktorvater deutlich, als der Professor vor den Nazi-Studenten einknickt.
Gestört hat mich die Erzählstimme im Off, die so traditionell wirkte und nicht zum Film passte.