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25.07.2025
Michael C. Hall. Der 1971 in Raleigh, North Carolina geborene Schauspieler feierte seine ersten großen Erfolge auf der Theaterbühne. Als ihn Sam Mendes 1999 in seiner Broadway-Produktion von »Cabaret« als Emcee besetzte, wurde die Film- und Fernsehbranche auf ihn aufmerksam. Zwei Rollen erwiesen sich als prägend für Halls Karrier: zuerst die von David in Alan Balls »Six Feet Under«, für die er Nominierungen und Preise erhielt, und dann die Titelfigur von »Dexter«, des Serienkillers, der andere Killer zur Rechenschaft zieht.
15.07.2025
Es gibt aktuell nicht viele Texte, die auf hohem theoretischem Niveau grundsätzliche Thesen wagen. Und noch weniger, die das Premium-Autorenkino kritisch angehen. Georg Seeßlen über den spannenden Essay »Objektverlust« des Filmhistorikers und -kurators Lars Henrik Gass.
Anklage
Mit dem deutschen Titel hat Regisseur Polanski gleich den Nagel auf den Kopf getroffen. Das was da in Frankreich Ende des 19. Jahrhunderts abgelaufen ist, war so. Man hat den unbescholtenen jüdischen Offizier Dreyfus (Louis Garrel) als Spion für den Erzfeind Deutschland ausgeguckt. Selbst als der neue Spionagechef Picquart (Jean Dujardin) belegen kann, dass Dreyfus unschuldig ist, wird die Verbannung des Delinquenten auf die Teufelsinsel aufrechterhalten.
Der Plot braucht ein wenig, bis er in die Gänge kommt, wird aber in Richtung Finale nochmals spannend. (Es gibt sogar einen Toten!)
Damals hat sich viel Prominenz für Dreyfus eingesetzt. Allen voran Emile Zola, der mit seiner Aktion ‘J’accuse‘ (Originaltitel) die Öffentlichkeit aufmerksam gemacht hat. Polanski dokumentiert in eindrucksvollen Bildern dieses Drama von korrupten französischen Staatsbeamten, in dem der Antisemitismus fröhliche Urstätt feierte und in dem sich der Nepotismus bis in höchste Regierungskreise eingenistet hatte. Bei aller gewahrten Distanz wird Emotionalität nicht ausgeschlossen. Hier spielt die Generalsgattin Pauline (Emmanuelle Seigner, Polanskis Ehefrau) eine wichtige Rolle.
Einziger Einwand, den man geltend machen könnte, gewisse Vorkenntnisse sind bei der komplexen Sachlage hilfreich.
Vom Regisseur kann man menschlich halten, was man will, als Künstler kann es keine zwei Meinungen über ihn geben. Hier hat er wieder sein Können unter Beweis gestellt.