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Peter Zadek bei den Dreharbeiten von »Der Pott« (1971). © Roswitha Hecke
Dass der renommierte Theaterregisseur Peter Zadek kontinuierlich für das Fernsehen tätig war, ist nur Wenigen bekannt. Der gemeinnützige Kino-Verein Filmkollektiv Frankfurt will dem abhelfen und veranstaltet vom 5. bis 7. Mai in Frankfurt am Main die erste Retrospektive zum filmischen Werk des 2009 verstorbenen Theaterregisseurs. Die Werkschau »Peter Zadek. Film und Fernsehen« umfasst elf Vorstellungen im Kino des Deutschen Filmmuseums und bei basis e.V. und macht deutlich, dass sich Zadek auch mit der Kamera humorvoll-kritisch der bundesdeutschen Nachkriegsgesellschaft näherte und formale Experimente wagte.
Das Programm enthält Fernseh-Adaptionen von klassischen Theaterstücken wie »Kirschgarten« (1966) nach Anton Tschechow; satirische Fernsehspiele wie »Rotmord« (1967) und »Der Pott« (1971), die mit bewusst gesetzten Ton- und Bildstörungen die Fernsehproduktion revolutionierten; sowie sozialkritische Spielfilme wie »Piggies« (1969), Zadeks bittersüße Abrechnung mit dem Kulturbetrieb. Die Retrospektive macht Zadeks verschwundenes Œuvre (im Kino) wieder zugänglich: Während etwa der Fernsehkrimi »Die Dame in der schwarzen Robe« (1960) nie zuvor im analogen 35mm-Format im Kino zu sehen war, wurden Zadeks Fernsehfilme aus dem Jahr 1964 (Überraschungs-Vorstellung am Freitagabend) extra für die Retrospektive digitalisiert.