Tim Abele

Filmkritiken von Tim Abele

Grundsolide Sportkomödie um die kata­strophale Fußballnationalmannschaft von Amerikanisch-Samoa und ihren ruppigen Trainer (Michael Fassbender). Taika Waititi inszeniert »nach einer wahren Geschichte« Inselydill und Sportsgeist routiniert komisch, aber mit wenig Esprit und Substanz.
Äußerst gelungener Hybrid zwischen französischem Arthouse und Mutanten-Actionfilm. Menschen verwandeln sich in Tier-Mensch-Gestalten, auch anhand einer Vater-Sohn-Beziehung geht Thomas Cailley in Südfrankreich unserem nicht nur harmonischen Verhältnis zur Natur nach.
Heitere, weiblich besetzte Superhelden-Routine von Nia DaCosta (»Candyman«). Drei Heldinnen müssen ihre Kräfte in Einklang bringen und allerlei kaputtmachen. Charmanten Einfällen steht eine besorgniserregende Kriegslüsternheit gegenüber.
In einer ungreifbaren Stimmung zwischen Schwarz-Weiß-Melancholie und absurder Komödie erzählte Sinnsuche einer jungen Afghanin in den USA. Langsamkeit mit Rhythmus, Sinn und gutem Handwerk, dabei Klug und wohlgefällig.
Episoden aus dem wilden Leben des Skandalkünstlers des 17. Jahrhunderts. Raumgreifend und schön, dabei aber auch immer wieder zahm und gewöhnlich.
Sally Hawkins sucht die leiblichen Überreste von König Richard III. und besteht dabei als Querulantin gegen das Historiker-Establishment. Englischer Charme und allzu eindeutige Antagonismen.
Zwei Brüder streiten um die Zukunft des Familienhauses in Venedig; der eine will als traditioneller Fischer leben, der andere an Touristen vermieten. Klassische Themen, pointiert vor kraftvoll gefilmter Kulisse.