Robinson Stévenin

Als Schauspieler/in:

Robert Guédiguian versammelt seine vertraute Filmfamilie, um mit ihr seine bewährten Themen zu verhandeln: die armenischen Wurzeln, Solidarität, Engagement. Erstaunlich, dass dies noch immer ohne Schleifspuren der Routine gelingt!
Die soziale Spaltung Frankreich lässt den altgedienten Utopisten Robert Guédiguian nicht ruhen. Nicht einmal der familiäre Zusammenhalt kann der Entsolidarisierung mehr trotzen. Sein bewährtes Darstellerensemble (Ariane Acaride, Gérard Meylan, Jean-Pierre Daroussin, Anais Demoustier) verleiht den Figuren Würde und Ambivalenz. Ein leises Pendant zum Aufruhr, den die Gentrifizierung in Spielbergs »West Side Story« auslöst.
Moderne Schiller-Adaption, die den tödlichen Bruderzwist ins Luxemburg des 21. Jahrhunderts verlegt und in eine krude Räuberpistole verwandelt. Der Film schwankt zwischen Drama, Trash und unfreiwilliger Karikatur und ist in handwerklicher Hinsicht eine Zumutung