Kritik zu Iron Doors

© KSM Film

2010
Original-Titel: 
Iron Doors
Filmstart in Deutschland: 
10.03.2011
L: 
80 Min
FSK: 
16

Ein Raum, ein Mann, eine tote Ratte – der ambitionierte »erste deutsche Independent-Film in 3-D« entwirft ein minimalistisches Alptraumszenario

Bewertung: 2
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Ein für deutsche Verhältnisse recht ungewöhnliches Projekt: Stephen Manuel, Regisseur von Werbespots, TV-Serien und der Kinoklamotte »Der letzte Lude«, hat es mit Hauptdarsteller Axel Wedekind gemeinsam selbst finanziert, ohne Filmförderung, ohne Beteiligung des Fernsehens, doch von Anfang an mit Blick auf den Weltmarkt. Wedekinds Hauptfigur ist Dreh- und Angelpunkt des Thrillers – und zugleich sein gravierendstes Problem. Der reichlich unsympathisch gezeichnete Mark erwacht eines Morgens in einem verschlossenen, tresorartigen Raum, ohne jede Ahnung, wie er dort hinkam. Ein ebenfalls verschlossener Spind ist das einzige Möbelstück; eine tote Ratte und ein paar Maden die einzige Gesellschaft. Mark glaubt zunächst an einen Scherz, wird dann immer verzweifelter. Unter großen Qualen meißelt er schließlich ein Loch in die Wand, doch auf der anderen Seite geht sein Alptraum weiter. So weit, so beklemmend, doch Marks bizarre Situation – die stark an »Cube« sowie die »Saw«-Reihe erinnert – vermag nicht zu berühren. Zu enervierend ist seine Arroganz, sind seine vermeintlich coolen Sprüche, mit denen er alles, wirklich alles, kommentiert. Ein solch minimalistisches Setting bedarf einer besonders präzisen Ökonomie von Text und Inszenierung, und es braucht Momente der Stille und Konzentration, um zu wirken. Stattdessen wird jeder Hauch von Atmosphäre, jeder existenzialistische Anklang des Plots von Marks vulgären Witzeleien totgeredet. Da weiß man nicht recht, ob man die Mitgefangene, die er findet, eine Afrikanerin, bedauern oder beneiden soll – wenigstens versteht sie sein Geplapper nicht.

Auch die nachträgliche Konvertierung in 3-D macht den ansonsten gut fotografierten Film kaum eindringlicher. Lange vor dem abschließenden, lange schon geahnten Plot-Twist wird »Iron Doors« auch für den Zuschauer zur Geduldsprobe. Kulinaria à la »Dschungelcamp« zählen da noch zu den packenderen Momenten.

Meinung zum Thema

Kommentare

... dann war es ja gar nicht so schlecht, wenn ich den Film nur sehen konnte, denn ich bin fast taub und verstehen nicht ein gesprochenes Wort. Optisch war er jedenfalls sehr eindrucksvoll und schauspielerisch war es wie ein Kammerspiel.

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