Kritik zu Elio

© Walt Disney

Im neuen Pixar-Film sehnt ein verwaister Elfjähriger die Entführung durch Aliens herbei. Sein Wunsch wird Wirklichkeit, nur mal wieder anders als gedacht

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Im Jahr 1977 sandte die NASA eine Botschaft in den Weltraum – 2025 kommt die Antwort: »Bringt uns zu Eurem Anführer« (mit einem nachgeschobenen »Bitte«). Die landet bei dem elfjährigen Elio, der nach dem Tod seiner Eltern bei seiner Tante Olga auf einer Militärbasis wohnt. Elio ist ein introvertierter Einzelgänger, der mit einem aufgerüsteten Abgusssieb auf dem Kopf herumläuft und auf Signale aus dem All hofft. In seiner Verzweiflung hat er sogar »Aliens! Entführt mich!!!« in den Sand geschrieben. Eines Nachts wird er dann tatsächlich zu einem Raumschiff hochgebeamt.

Elio findet sich im »Kommuniversum« wieder, in dem die verschiedensten Arten  von Außerirdischen friedlich zusammenleben, hier unterstrichen durch ein farbenfrohes Design. Elio wird als vermeintlicher Anführer der Menschheit freundlich begrüßt, doch bevor über seine Aufnahme im Kommuniversum entschieden werden kann, sorgt ein anderer Kandidat für Konflikt. Lord Grigon, ein käferähnliches Wesen in einem dunklen Panzer, droht bei Nichtaufnahme mit der Zerstörung des Kommuniversums. Eine Chance für Elio, der sich bereit erklärt, die Verhandlungen mit Grigon zu führen. Dafür bekommt er schließlich Hilfe von einem anderen Kind – Glordon, einer Raupe, die sich als Sohn von Grigon erweist.

Der neue Pixar-Film ist ein Originalstoff, er bewegt sich gleichwohl auf vertrautem Terrain, wo Kindheit und Pubertät mit ihren Herausforderungen zur Prüfung für den Protagonisten werden, den das Gefühl plagt, nicht dazuzugehören. Einmal mehr muss ein als Nerd eingestufter Held die Welt (hier sogar das Universum) retten. Eine der stärksten Szenen des Films zeigt, wie ihm dabei Nerds und Amateurfunker in aller Welt zu Hilfe kommen. Nicht weniger anrührend ist die Szene, in der der Finsterling sich am Ende aus seinem Metallpanzer schält und sich – wie sein Sohn – als weiches raupenähnliches Wesen erweist. Noch berührender wird es,  wenn er den kranken Sohn in die Arme nimmt und zugibt, er hätte immer geahnt, dass dieser keine Kriegsmaschine werden wolle. Und schließlich einen Satz sagt, von dem er meinte, er hätte ihn nie sagen können: »Es tut mir leid.«

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