7. Kirchliches Filmfestival Recklinghausen

Veranstalter ziehen sehr positives Fazit
7. Kirchliches Filmfestival Recklinghausen

Vom 09. bis 13. März fand zum siebten Mal das Kirchliche Filmfestival in Recklinghausen statt. Viele ausverkaufte Vorstellungen sorgten für eine neue Bestmarke bei den Besucherzahlen. Dreh- und Angelpunkte an den fünf Festivaltagen waren wieder Spiel- und Dokumentarfilme, die sich mit Menschlichkeit, Mitleiden, Ethik, Gerechtigkeit und Solidarität auseinandersetzen. Das Festival möchte zwischen Filmemachern und Publikum Begegnungen ermöglichen und Gespräche anregen

Veranstalter des Kirchlichen Filmfestivals ist der Arbeitskreis Kirche & Kino des Evangelischen Kirchenkreises Recklinghausen und des Katholischen Kreisdekanats Recklinghausen. Das Filmfestival ist das erste seiner Art in Deutschland. Die Verbindung zwischen Film und Religion liegt für Schirmherr Dr. Felix Genn, Bischof von Münster, auf der Hand: „Bewusst oder unbewusst: Viele grundlegende Fragen der Menschen haben mit Gott zu tun, immer dann, wenn Menschen über das Warum und Wie des Lebens nachdenken. Solche Themen gehören auch ins Kino, also mitten hinein in die Lebenswelt vieler Menschen. Sie auf dem Kinosessel zu berühren oder zu unterhalten und dabei zugleich zu bewegen – manchmal zum Nachdenken, manchmal auch zum Handeln –, das ist der Verdienst des Kirchlichen Filmfestivals Recklinghausen und der dort gezeigten Beiträge.“

Insgesamt 13 Beiträge konnten auf dem Festival dieses Jahr gesichtet werden. Ergänzt wurden die Vorstellungen durch den Besuch von über 20 geladenen Gästen. Eröffnet wurde die Veranstaltung am vergangenen Mittwoch im Cineworld Recklinghausen mit dem Oscar-nominierten, französisch-deutsch-türkischen Spielfilm »Mustang«. Darin erzählt die Regisseurin Deniz Gamze Ergüven von einer Gruppe junger Mädchen aus einem kleinen türkischen Dorf am Schwarzen Meer. Als sie sich eines Tages am Strand mit ein paar Schulkameraden vergnügen artet dies für ihre Familie zu einem Skandal aus. Fortan müssen sie im Haus bleiben, welches für sie eine Mischung aus Gefängnis und „Ehefrauenfabrik“ einnimmt. Die Nachfrage für die Kinovorstellung war so groß, dass diese bereits vorab schon restlos ausverkauft war. Es sollte nicht die einzige ausverkaufte Vorstellung bleiben.

»Mustang«(2015). © Weltkino

Beim Großteil der vorgestellten Filme handelte es sich um Titel, die noch vor dem offiziellen Kinostart gezeigt werden konnten. Wie vielfältig das Programm gestaltet wurde zeigte allein schon der letzte Veranstaltungstag: Nachdem der Tag mit dem Kinder- und Jugendfilm »Ente Gut! Mädchen allein zu Haus« begann und dafür die Drehbuchautorin Antonia Rothe-Liermann als Gast anwesend war, betraten danach die beiden Hauptdarsteller Martin Gruber und Birge Schade die Bühne um den Fernsehfilm »Frau Pfarrer & Herr Priester« zu präsentieren. Eine Komödie mit ernsten Themen, welche als Preview vor der TV-Erstausstrahlung gezeigt wurde. Es folgte der Regisseur Matthias Koßmehl der seinen engagierten Dokumentarfilm »Café Waldluft« vorstellte, der das Leben von Flüchtlingen in einem ausgemusterten Ausflugshotel porträtiert. Den Abschluss bildete der serbische Film »Enklave«, der die offenen Wunden des Kosovo-Krieges thematisiert. Auch hier konnte man den Regisseur und Autor Goran Radovanović für ein Filmgespräch als Gast gewinnen.

Bereits am Vortag gab es den Preis des Kirchlichen Filmfestivals für »Junges Licht« von Adolf Winkelmann. Darin geht es um den 12-jährigen Julian im Ruhrgebiet der 1960er Jahre. Die Zeiten des Wirtschaftswunders erlebt er als Sohn eines Bergarbeiters und hegt den Wunsch später selbst einmal den Beruf seines Vaters zu ergreifen. Im Sommer 1961 entfaltet sich das Leben der Kinder und Jugendlichen seiner Nachbarschaft zwischen Langeweile und Aggression. Sie trinken, rauchen, quälen Tiere und arbeiten sonntags als Messdiener.

Der Termin für das nächste Filmfest steht bereits: 15.-19. März 2017.

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