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Entstanden im Jahr 2000, vollzog sich mit diesem Film der cineastische Epochenschnitt vom klassichen Filmjahrtausend mit seinen bescheidenen Übergriffen und Tuchfühlungsmöglichkeiten hin zur multimedialen Selbststeuerungsparanoia. Geradezu inflationär häufig folgt 'Amélie' der stupiden Mag-ich-Mag-ich-nicht-Logik von Facebook. So gesehen ist Jeunets Film als ein intellektuelles Operationskino der Vorsehung zu deuten. Die Titelheldin agiert als ungeniert konfrontative Zeitgeist-Surferin und ist damit Ausdruck einer zwar originellen, aber umso mehr verstörenden Drastik. Denn, wo immer mehr Selbstoptimierung Zwangsneurosen (Amélies Verhalten deutet vielfach darauf hin) herausbilden, dort gipfeln alle Tugenden in Dekadenz.
'Amélie' ist die clever ausgestaltete Wegkommerzialisierung all dessen, wovor uns Alexander Kluge und R.W. Fassbinder immer gewarnt haben. In surreale Watte gepackt sind wir vor unserem Leinwand-Herrn bequem, lethargisch und kraftlos geworden.

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