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Ein Film, der das Land spaltet. Will heißen: Ostdeutsche der Generation 45+ sind klar im Vorteil.
Der Reiz dieser gelungenen Persiflage auf eine versunkene Welt der Schlapphüte dies- und jenseits der „Mauer“ speist sich aus dem meisterhaft-intuitiven Plot, seiner kongenialen Umsetzung (Buch: Thalheim/Ziegenbalg, Regie: Thalheim) und dem erzkomödiantischen Talent der Protagonisten.
Henry Hübchen bringt als ehemaliger Topspion des Auslandsgeheimdienstes der DDR mit seinem Charme des ewigen Lausejungen den BND zur Verzweiflung. Thomas Thieme verwandelt mit aufgesetztem kleinbourgeoisen Ethos selbst ein Waterloo überzeugend zum Sieg. Brillant auch Michael Gwisdek, der mit „Rente forscht“ 27 Jahre nach den Posaunen von Leipzig sozialistischen Technikmumien neues Leben einhaucht, während Winfried Glatzeder als in die Jahre gekommene Romeo-Falle mit Charme, Charisma und schlechtem Russisch glänzend an der letzten großen Herausforderung seines Metiers scheitert.
Jürgen Prochnow als Reincarnation des Kalten Kriegers vom BND und seine attraktive Filmtochter 90-60-90 (Antje Traue) runden das ebenso perfekte wie unterhaltsame Klischee nicht nur optisch ab.
Alles in allem 90 Minuten kurzweilige Unterhaltung, die nach Fortsetzung schreit. Den Kollegen vom Feuilleton sei gesagt, dass es hier nicht um retrospektive Identitätsstiftung (Ostalgie), sondern einfach nur um Spaß geht, auch wenn über allem noch hör- und sichtbar der Geist des Unsichtbaren (Visiers) schwebt.

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