Roberto Sessa

Produzent/in von:

Aus dem Trojanischen Krieg kehrt Odysseus nicht als strahlender Held zurück, sondern als erschöpfter alter Mann, den nur sein Hund noch erkennt. Seine Frau und sein Sohn stehen unter gesellschaftlichem Druck, den Ehemann und Vater für tot zu erklären, denn Warten bedeutet auch Stagnation. Kein glamouröser Kostümschinken, vielmehr die nüchterne Konfrontation von zweierlei Trauma: das des Heimkehrers mit dem der Daheimgebliebenen.
Nach 40 Jahren kehrt Felice in sein altes Viertel in Neapel zurück, aus dem er als jugendlicher Ganove fliehen musste. Inzwischen ist er zum Islam konvertiert und hat es in Kairo zu einem erfolgreichen Bauunternehmer gebracht. Aber wie viel Heimat steckt noch in ihm? Mario Martones Film versenkt sich tief in die Atmosphäre seines Schauplatzes, der neben der magnetischen Besetzung (angeführt von Pierfrancesco Favino in demütiger Hochform) eine Hauptrolle spielt.
Die Geschichte eines todkranken Vaters, der Adoptiveltern für seinen kleinen Sohn sucht: hochsensibel inszeniert und herausragend gespielt, frei von Pathos und zutiefst bewegend. Eine kleine Filmperle