Giong Lim

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Der Taiwanese Hou Hsiao-hsien ist einer der wenigen Filmemacher, dem man Nostalgie nach der Gegenwart zutraut. Der Off-Kommentar seines Films von 2001 wahrt eine Distanz von zehn Jahren zur erzählten Zeit. Er greift ihr zuvor, weiht das Publikum stets in das ein, was im Leben der jungen, rastlos durchs nächtliche Taipeh streifenden Vicky (Shu Qi) geschehen und was in den Bildern sogleich lebendig werden wird.
Der taiwanesische Film über das Vergewaltigungstrauma einer Schauspielerin ist ebenso schockierend wie klug. Durch erzählerische Kniffe wird aus dem Einzelschicksal eine vielschichtige Kritik an einer Filmindustrie, die Frauen Gewalt antut
Ein Gangsterepos, das im Kern eine Liebesgeschichte und dessen Schale eine Parabel auf das Fieber des Wandels ist, das China ergriffen hat. Jia Zhangke spürt ihm in einer Suchbewegung nach, die von seiner Heimatprovinz Shanxi zu den Städten am Ufer des Jangtse führt, die der gesellschaftliche Fortschritt dem Untergang weiht: »Asche ist reines Weiß«