Tropic Thunder

Ben Stiller und sein bissiger Beitrag zu "Hollyood über sich selbst"
Tropic Thunder

Geplant war der ultimative Anti-Vietnamkriegsfilm. Doch die drei Promi-Darsteller nerven den britischen Regieneuling derart, dass er sie, zusammen mit zwei weiteren Darstellern, im Dschungel aussetzt. Dort sollen sie, von versteckten Kameras beobachtet, improvisieren. Dogma – toll! Sorglos chargieren die fünf durchs Gelände und kommen, stets im Glauben, sich in einem Filmdreh zu befinden, echten Heroindealern in die Quere. Die Filmproduzenten sind nicht sehr erpicht darauf, dem Quintett zu helfen, denn als Tote sind sie der PR weit nützlicher. In seinem Rundumschlag auf den Hollywood-Betrieb vermeidet Ben Stiller weiträumig jeglichen Feinsinn; das verbietet schon die Prämisse seines bösen Film-im-Films. Denn seine fiktiven Stars wollen sich vom schnöden Kommerz lossagen und unbedingt in Kunst machen. Angefangen von Actionikone Tugg Speedman, der versucht hat, sich mit der Rolle eines geistig Behinderten ins Charakterfach zu spielen, über den Komiker Fats Portnoy, der gute Gründe hat, die Drogenkocher persönlich zu besuchen, bis zum mehrfachen Oscarpreisträger Kirk Lazarus, der sich die Haut pigmentieren ließ, um als prototypischer schwarzer Kumpel aufzutreten, werden in dieser Satire auf Teufel komm raus gigantische Egos persifliert. Neben den Fake-Trailern im Vorspann stellen deshalb die Auftritte der herrlich selbstverliebten Rampensäue Jack Black, Robert Downey Jr. und Stiller die Highlights dieser schrillen Gagparade dar. Und natürlich jener Stargast, der sich erst im Abspann zu erkennen gibt. Man behalte unbedingt das kleine Studioboss-Rumpelstilzchen im Auge.

Birgit Roschy

USA 2008, Ben Stiller, mit Ben Stiller, Jack Black, Robert Downey Jr., Steve Coogan, Jay Baruchel

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