Kritik zu Urmel voll in Fahrt

© Constantin Film

2008
Original-Titel: 
Urmel voll in Fahrt
Filmstart in Deutschland: 
01.05.2008
Heimkinostart: 
06.11.2008
Vor: 
L: 
84 Min
FSK: 
keine Beschränkung

Die Figuren der Augsburger Puppenkiste gehören bereits für mehrere Kindergenerationen zum festen Erzählinventar. Von allen Stars der beliebten Fernsehserien hat es nun das Urmel nicht nur zum Kinofilm, sondern sogar zum Sequel geschafft

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Urmel? Ach ja, das Urmel darf auch mitspielen, ist ja schließlich der Namensgeber des Sequels »Urmel voll in Fahrt«. Allerdings – wollen wir das Urmel wirklich »voll in Fahrt« erleben? Urmel ist hier zur Staffage degradiert, es soll in einem Vergnügungspark als Dino ausgestellt werden, um den reichen Scheichs gutes Geld zu bringen. Die ursprüngliche Patchworkfamilie Urmels, die aus Figuren besteht, die uns ans Herz gewachsen sind, wie Schusch oder Pingu, nicht zu vergessen Wutz das Schwein, spielen nur Nebenrollen, und Tim Tintenklecks läuft zweimal durchs Bild und darf nicht einen Satz sagen. Im Presseheft heißt es denn auch nebulös »nach der Urmel-Kinderbuchreihe von Max Kruse«. Mit Max Kruse hat die Geschichte jedenfalls nichts zu tun.

Abgesehen von dem Umstand, dass Urmel hier nurmehr als Objekt behandelt wird, ist davon abzuraten, mit kleinen Kindern diesen Film zu besuchen. Erwartungsgemäß werden natürlich vor allem die Jüngeren mit ins Kino genommen, da das Label Urmel nun schon seit mehreren Generationen etwas verschmitzt Liebenswertes verspricht. Aber sie erwartet ein Actionfilm voller wahnwitziger Verfolgungsjagden, wobei man das Gefühl nicht loswird, die Produktion wollte unbedingt unter Beweis stellen, zu welchen CGI-Tricks sie fähig ist. Diese Diskrepanz einer Identifikationsfigur für kleine Kinder auf der einen und tosender Bilder auf der anderen Seite ist mehr als ärgerlich. Man will das Publikumssegment der 3- bis 10-Jährigen erreichen und tut damit keiner der Zielgruppen einen Gefallen. Der erste »Lars der Eisbär«-Film hatte eine gruselige Szene, während der sich kleine Kinder gefürchtet haben. Daraus hat die Rothkirch-Produktion Konsequenzen gezogen, sich auf ihre Zielgruppe besonnen und im zweiten Larsfilm auf solche Szenen verzichtet. Diesen verantwortungsvollen Umgang mit der Figur hätte Urmeli auch verdient.

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