Kritik zu Guardians of the Galaxy Vol. 3

© Walt Disney

2023
Original-Titel: 
Guardians of the Galaxy Vol. 3
Filmstart in Deutschland: 
03.05.2023
L: 
150 Min
FSK: 
12

Für einige der Figuren heißt es Abschied nehmen, andere werden erst eingeführt: In Vol. 3 kommt das Beste und das Schlechteste des MCU zusammen

Bewertung: 3
Leserbewertung
5
5 (Stimmen: 1)

Tief versteckt in der 150-minütigen Laufzeit dieses gefühlt 57. Puzzlesteins zum »Marvel Cinematic Universe« bringt Mantis (Pom Klementieff) das Credo der schrägen Truppe, die sich »Guardians of the Galaxy« nennt, auf den Punkt. Immer ginge es bei den Superhelden darum, alles so toll zu können, dabei leiste zum Beispiel Drax (Dave Bautista) auch einen wichtigen Beitrag, gerade weil er so dumm sei. Drax ist kurz beleidigt, aber dann nutzt Mantis ihre Superkraft der Gedanken-Suggestion und lässt ihn das Gesprochene vergessen.

Tatsächlich ist das ihr Markenzeichen: Sie sind nicht die Hellsten. Peter Quill (Chris Pratt) alias »Star-Lord« hat selten den vollen Durchblick, auf die sanfte Mantis hört in der Regel keiner, die taffe Nebula (Karen Gillan) hat immer große Angst, etwas falsch zu machen, Groot (Vin Diesel) kann nur den einen Satz sagen. Die Schlauste unter ihnen war Gamora (Zoe Saldana), sie wird schmerzlich vermisst. Als dann zu Beginn von »Guardians Vol. 3« ein fliegender Übermensch bei einem Überfall auch noch den gewitzten Rocket (Bradley Cooper) lebensgefährlich verletzt, ist die Not groß. Aber es wächst eben auch das Rettende. Zum Beispiel in Gestalt einer Gamora aus einer parallelen Timeline.

Der letzte Marvel-Film unter der Regie von James Gunn, der nun das DC-Universum auf Vordermann bringen soll, führt noch einmal das Beste und das Schlechteste aus dem MCU vor Augen: Da sind der selbstironische Humor und der herzerwärmende Akzent auf freundschaftliche Gefühle. Da ist die chaotische Gestaltungsfantasie, die wilde neue Planeten entwirft, manchmal allen Gesetzen der Physik zum Trotz, manchmal so täuschend echt als amerikanische Vorstadt angelegt, dass man sich in einer Gesellschaftssatire glaubt. Auf der anderen Seite aber fehlt es dem Bösewicht (Chukwudi Iwuji) in seinem Böswillen an Charme und es werden immer noch mehr Figuren eingeführt, die in zukünftigen Filmen eine Rolle spielen sollen, ohne dass sie in diesem denkwürdige Spuren hinterlassen. Die »Action-Szenen« interessieren sowieso keinen mehr.

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