Filmkritiken
Woche vom 26.08.2020
Ein Motorraddieb aus Wuhan wird zum Gejagten, nachdem er versehentlich einen Polizisten erschossen hat: Diao Yinan inszeniert diese Geschichte im Stil eines Neo-noir, visuell betörend und mit faszinierendem Stilbewusstsein – aber zu unterkühlt und verworren, um emotional zu fesseln
Jana Kaesdorf überzeugt mit der Gestaltung ihres Dokfilms: Über ihren Protagonisten, einen Exilkubaner, der aufs Neue sein Land erforscht, schafft sie einen sowohl individuellen als auch authentischen Blick auf Kuba
Eine archaische Geschichte aus dem Iran: Es geht um Mord, Schuld und Vergebung. Mit den Mitteln des Thrillers entfaltet der Film die Wucht einer griechischen Tragödie
Was passiert, wenn in Brooklyn ein schwarzes Mädchen aus einer Arbeiterfamilie verschwindet? Vlad Feier zeigt in emotional extrem dichten Szenen, wie Rassismus, Armut, Gewalt und Ungleichheit das alltägliche Leben in den USA nachdrücklich bestimmen
Zwei Jahre nach »Notorious RBG« kommt aus den USA das kongenial inszenierte, inspirierende und informative Porträt einer weiteren Frau namens Ruth, die mit Tatkraft und Witz ein gutes bisschen die Welt verbessert
Christopher Nolan verbindet sein autorenspezifisches Lieblingsthema, die Philosophie der Zeit, mit Erzählmustern des Spionagethrillers – ästhetisch virtuos und technisch innovativ. Der Film zeigt einen Regisseur auf der Höhe seines Schaffens und bietet ein ebenso komplexes wie intensives Kinoerlebnis für ein großes Publikum