News
11.06.2025
Steven Soderbergh über »Black Bag – Doppeltes Spiel«, schlanke Genrefilme, Streamingdienste und die Zukunft seines Kinos.
11.06.2025
Im Juni findet in Hamburg der Kongress »Vision Kino« statt. Die Initiative blickt auf 20 Jahre zurück, in denen sich die Schulkinowochen als Bestandteil der Filmbildung etabliert haben. Wo die Reise hingeht und wie »Vision Kino« in angespannten Zeiten zur Demokratisierung beitragen kann, erläutert Geschäftsführer Leopold Grün im Gespräch mit Katrin Hoffmann.
27.05.2025
Der iranische Regisseur Jafar Panahi hat zum Abschluss der 78. Filmfestspiele von Cannes die Goldene Palme erhalten. Die deutsche Regisseurin Mascha Schilinski erhielt den Jurypreis. Das amerikanische Kino ging erstaunlicherweise leer aus.
23.05.2025
Marcus Stiglegger im Gespräch mit Michael Kinzer, dem Kurator der Ausstellung »Entfesselte Bilder«.
Die Mädels aus dem 6. Stock
Ein durch und durch Feel-Good-Movie. Regisseur le Guay setzt auf den sanften Humor, den man still genießen kann und der einem so guttut, wie warmer Tee im Winter oder Eis im Hochsommer. Das Drehbuch schüttet das ganz große Füllhorn der Empathie über die Figuren aus. Es gibt keine unsympathischen Typen (die beiden Söhne tun richtig gut zur Abwechslung als Rotzlöffel vom Dienst!) und die dramatischen Klippen, in denen oftmals Ungemach oder gar der Tod lauerte, als die früher einmal Verliebten jetzt gelangweilten Ehepaare auf einander losgingen, sind vorbei.
Der Mann und die Frau können im 21. Jahrhundert frei wählen. Sie sind vernunftbegabte Wesen, die ihren Emotionen wie echte Hedonisten folgen. Insofern hat der Film sogar eine gewisse visionäre Aussage.
Hier verliebt sich der Makler Jean-Louis Joubert (Fabrice Luchini) in das neu eingestellte Dienstmädchen Maria (Natalia Verbeke). Seine erkaltete Ehe mit Suzanne (Sandrine Kiberlain) existiert nur noch auf dem Papier. Suzanne zickt zwar etwas rum als Jean-Louis in den 6. Stock zieht, wo das Dienstpersonal wohnt (Originaltitel). Hier lernt er das wahre, warmherzige Leben kennen und wird glücklich und frei. Alte Zöpfe werden hier abgeschnitten.
Die Jouberts trennen sich einvernehmlich, was nur am Rande erwähnt wird. Maria zieht zu ihrem kleinen Sohn nach Spanien und Jean-Louis führt ihr nach.
Was für ein herzerwärmendes Happy End, wenn beide sich sehen und lächeln…Schön!
Da fällt der ganze Schmonzes an Keilerei und Beschimpfungen von einem ab. Man vermisst nichts, ist nur etwas angenehm überrascht.
Die Noch-Ehefrau ist nicht die Furie, die ihren Besitz inklusive Ehemann mit Klauen und Zähnen verteidigt. Sie verschwindet einfach, nicht ohne sich für die gemeinsame Zeit zu bedanken. Aber auch dass nur am Rande. Soviel Nettigkeit kann man in unserer momentanen prekären Situation weißgott gebrauchen.