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Der Film sollte zwei mal gesehen werden um die Feinheiten und Zusammenhänge alle klar aufnehmen und erkennen zu können.

Eine wahrlich grandiose Darstellung, herausragend inszeniert und gespielt.
Mich hat der Film sehr bewegt, nur selten habe ich so große Filmkunst gesehen.

Die Darstellung der Veränderung, der Annäherung, des sich verändernden Horizonts aber auch der Wünsche und Hoffnungen, für die letztlich die traumatisiert aufgefundene Frau eines gnadenlosen Massakers auslösend ist: Beide Seiten erkennen in ihr auch ihre eigenen Verluste und Traumatisierungen, beide Seiten zeigen offen Respekt, Fürsorge und Hilfsbereitschaft für einen Verlust den sie selbst so gut verstehen, weil sie vergleichbare Verluste ebenfalls hatten, der Frau gegenüber, so verschwimmen plötzlich die Grenzen die vorher so klar und hart zu sein schienen und es entsteht, noch ganz zart, Platz für Annäherung und Verständnis.

Es wird Fürsorge gezeigt, diese verändert nach und nach die Stimmung, plötzlich gibt es einen Grund eine sensible Seite zu zeigen, ohne schwach zu wirken.
Mit dieser unerwarteten Sensibilität und Fürsorge, entstanden aus den unterschiedlichsten Traumata und dem daherrührenden gegenseitigen Verständnis verändert sich die ganze Stimmung und Darstellung.
Es werden auch die eigenen Ängste und Hoffnungen, wenn auch sehr, sehr leise, dargestellt. Aus Feinden werden erst Verbündete im tödlichen Kampf gegen einen gemeinsamen unerbittlichen Feind, nach und nach wächst das Verständnis.

Nach einem erneuten schweren Verlust für Blocker in dem seine Traumata und seine Trauer ihn nahezu überwältigen und an eine Grenze bringen die er kaum noch aushalten kann, erfährt er stilles Verständnis und Trost bei der Frau die er zuvor gerettet hatte - so wird auch ihm eine Art der "Rettung" und "Erlösung" zuteil, sehr versteckt, aber deswegen nicht weniger emotional, gradezu eine Katharsis, die Eröffnung einer bis dahin nicht erwarteten Möglichkeit die Linderung in Aussicht stellt, und Verständnis.

"Mit dir stirbt auch ein Teil von mir." Hört man Blocker sagen, das Ende einer, seiner persönlichen, Ähra - der Häuptling als Feindbild Blockers, mit dem er seinen Frieden gemacht hat. Sein letzter Auftrag, mit dem er in den Ruhestand, den Frieden, entlassen wird – selbst noch etwas verloren, weil er bisher kaum etwas anderes kannte.
Er gibt den Kampf auf, reicht das Buch von Caesar an den Jungen weiter, ein Zeichen von Frieden, auch innerem, und Versöhnung, auch mit sich selbst und dem eigenen Schicksal.

Allein und etwas verloren steht zum Schluss er auf dem Bahnsteig, nachdem die Frau sich mit Tränen in den Augen verabschiedet hatte – sie hatte sich längst an ihn, ihren Retter, gebunden, gut zu sehen, als sie nicht in den Annehmlichkeiten der erreichten Stadt bleiben möchte, sondern ihm lieber folgt, ihm damit ihr tiefes Vertrauen ausspricht.
Und auch schon zuvor, als der General sie fragte :“Darf ich Ihnen helfen?“ Und sie ihm den Hut reichte, nicht wie Blocker, der ihr zuvor schon hatte helfen dürfen – Trauma und Rettung verbinden beide Leben untrennbar.
Auch nach der Verschleppung durch die Fallensteller ergreift sie die Hand ihres Retters, die innere Verbundenheit wird stumm und doch ausdrucksstark dargestellt.

Das leise und, wie ich finde, wahnsinnig gefühlvolle Ende, das Hoffnung und den Wunsch nach Frieden, Liebe, Verständnis, und irgendwie auch Erlösung darstellt erinnerte mich beim zweiten ansehen an den, ebenfalls herausragenden, Film "Das Leben der Anderen" - ebenso leise wie emotional ist auch dieser, ich erkenne beim genauen Hinsehen viele Gemeinsamkeiten die mich beide sehr berührt haben.

Für mich sind beide Filme herausragende Meisterwerke die an emotionaler Tiefe kaum zu überbieten sind und öfter gezeigt und gesehen werden sollten – Vielen Dank dafür!

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