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Julia von Heinz
Julia von Heinz, 39, Drehbuchautorin und Regisseurin, früher Mitarbeiterin von Rosa von Praunheim an der HFF, gab 2007 ihr Langfilmdebüt mit »Was am Ende zählt«. Jetzt startet ihre Bestsellerverfilmung »Ich bin dann mal weg«
Ihr erster Film?
»Flussfahrt mit Huhn« von Arend Agthe im Jahr 1984. Ich war Waldorfkind und Filmbilder nicht gewohnt. Als die Kinder in ein verlassenes Haus einstiegen, packte mich eine Angst, die mich wochenlang nicht mehr verließ.
Welchen Film schauen Sie immer wieder?
»Un Prophet« von Jacques Audiard. Er ist stilistisch und dramaturgisch das Vorbild für meinen nächsten Kinofilm, und ich versuche zu begreifen, was ihn so meisterhaft macht.
Welche Fernsehserie verfolgen Sie gerade?
»Orange is the New Black«. Ich schaue die Folgen jetzt ein zweites Mal, um die Zeit zur 4. Staffel zu überbrücken.
Welcher Film hat Sie zuletzt beeindruckt?
»Die bleierne Zeit« von Margarethe von Trotta. Ich sah ihn mir zuletzt an, weil ich der Frage nachgehe, wie politische Entwicklungen über menschliche Beziehungen erzählt werden können, und war tief beeindruckt.
Ein Film, auf den Sie sich freuen?
Ich warte sehnsüchtig auf den dritten Film von Maren Ade. Die beiden Vorgänger, »Der Wald vor lauter Bäumen« und »Alle anderen«, zählen zu meinen deutschen Lieblingsfilmen.
Ihr/e Lieblingschauspieler/-schauspielerin?
Ich bin sehr abergläubisch und glaube, dass mir der Schauspieler Martin Ontrop Glück bringt. Er muss in jedem meiner Filme mitspielen.
Wer oder was ist unterschätzt?
Junge Frauen in ihrer Fähigkeit, Krimis und andere Fernsehfilme zu inszenieren. Da muss ein Umdenken stattfinden, es werden viel zu viele talentierte Regisseurinnen umsonst ausgebildet.
Ein Lieblingsfilm, der ein bisschen peinlich ist?
Eigentlich keiner. In dem Moment, wo mir ein Film gefällt, ist daran nichts peinlich.
Was sammeln Sie?
Ich habe keine Sammlung, schaffe es aber schwer, mich von Büchern zu trennen, und muss bald weitere Regalflächen anbauen
Ihr Lebensmotto? Oder Lieblingszitat?
Es gibt nichts Gutes, außer man tut es. Warten und hoffen führt zu nichts, alles Gute in meinem Leben ist passiert, weil ich mich sehr aktiv darum bemüht habe.
Der beste Platz im Kino?
Mitte Mitte.