Zu Beginn, fast möchte man sagen wie immer, ein Schock

Nun hat er begonnen, der Wettbewerb und die spannende Erwartung geht langsam in das typische Berlinale-Gefühl über, ein Gefühl das sich vom Mitleid mit den Figuren zu der Hoffnung entwickelt, zwischen den tragischen Filmen auch einmal etwas vom blauen Berliner Himmel zu sehen. Für Darren Aronofsky, Regisseur von Black Swan und The Wrestler und in diesem Jahr Präsident der internationalen Jury, ist alles noch neu und ein bisschen wie Weihnachten. „Each day is christmas here,“ sagt er, er habe noch kaum etwas über den Wetbewerb gelesen. Und das erste Weihnachts-Geschenk kam von der katalanischen Regisseurin Isabel Coixet und war eiskalt. In Niemand will die Nacht erzählt sie die Geschichte der Ehefrau des Polarfoschers Robert Peary, die ihm ins tief verschneite Nord-Kanada nachfolgt, einfach nur, um ihm nahe zu sein. Das kostet sie fast das Leben. Fast. Um sie zu retten, werden eine junge Eskimomutter und ihr totes Kind zurückgelassen. Tote Kinder, tote Mütter, tragische Entwicklungen und eine nervenzehrende Ernsthaftigkeit, damit musste man sich hier in Berlin schon oft auseinandersetzen. Nehmen wir Niemand will die Nacht aber erstmal als schockierenden Auftakt, der trotz oder gerade wegen einer spitzen Juliette Binoche so schwer zu ertragen ist und warten mit Darren Aronofsky und den anderen Mitgliedern der Jury auf die weiteren Geschenke. Noch sind wir alle guten Mutes und fest entschlossen bei der Stange zu bleiben. 

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