Buch-Tipp: Filmjahr 2020/2021

Filmjahr 2020/ 2021. Lexikon des imternationalen Films.
Bewährtes erhalten, neues erproben

In jedem Frühjahr stellt sich die Frage, ob es noch eine weitere Ausgabe des »Filmjahrbuchs« geben wird, nachdem die zugrundeliegende Zeitschrift »filmdienst« nur noch als Internetauftritt existiert. Und jedes Mal wieder Erleichterung, dass dieses wichtige Arbeitsmittel weiterhin zur Verfügung steht, so dass man nicht nur in der Chronik das vergangene (Kino-)Jahr noch einmal Revue passieren lassen kann, sondern vor allem zuverlässige Angaben zu den erstaufgeführten Filmen im Kino, im Fernsehen, auf DVD und Blu-ray, sowie zunehmend auch bei den Streamingportalen erhält.  

Wenig hat sich seit der letzten Ausgabe geändert, 20 Filme und 15 Serien werden mit ausführlichen Texten vorgestellt, aus den Porträts von und Interviews mit Filmemachern wurden solche mit Filmschaffenden; der Blick gilt also nicht mehr nur Regisseur*innen, sondern auch dem Production Designer Uli Hanisch und der Kostümbildnerin Esther Walz. Besonders nützlich für alle, die noch am physischen Produkt festhalten, ist wiederum die Übersicht über die herausragenden Veröffentlichungen im Bereich DVD/Blu-ray, weil sie mit detaillierten Angaben zu den Bonusmaterialien aufwartet – leider diesmal mit einigen Lücken und der inflationären Verwendung des Begriffes »wertig«. Dass die Publikation öffentliche Förderung (durch die Stiftung Kulturwerk der VG Bild-Kunst) erhält, ist erfreulich; dass es sie nicht geben würde, müsste man die Autoren der Web­site dafür noch einmal entlohnen, weist natürlich auch auf ein Problem hin.

 

Filmjahr 2020/ 2021. Lexikon des imternationalen Films. Chronik, Analysen, Berichte. Red.: Jörg Gerle, Felicitas Kleiner, Josef Lederle, Marius Nobach. Schüren Verlag, Marburg 2021, 542 S., € 28. –

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Seine 66. Ausgabe nutzt das Schweizer Jahrbuch »Cinema« nicht nur für einen veränderten, elegant-auffälligen Look – »Schweizer Broschur mit Klappe« l – sondern auch für ein neues redaktionelles Konzept, das künftig Schweizer Filmschaffen und Schweizer Filmkultur in den Vordergrund stellen soll. »Mut« lautet das Thema dieser Ausgabe. 

Besonders gelungen das Gespräch, das Irene Genhart mit den Filmemacher*innen Anka Schmid und Luke Gasser dazu führte, und der Text über die Filmclubarbeit italienischer »Gast«-Arbeiter, auch der über einen virtuellen Festival­besuch. Statt der – ziemlich allgemeinen – Äußerungen von Lili Hinstin zum Thema hätte ich allerdings lieber etwas über den Dissens zwischen ihr und dem Festival­präsidenten hinsichtlich der Zukunft des Filmfestivals von Locarno gelesen, der zu ihrer Demission im vergangenen Herbst führte.

 

 

Cinema #66: Mut. Schüren, Marburg 2020, 206 S., € 25.

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