Kritik zu Martin liest den Koran

© UCM.ONE

2024
Original-Titel: 
Martin liest den Koran
Filmstart in Deutschland: 
07.11.2024
L: 
107 Min
FSK: 
Ohne Angabe

Ein Familienvater bedrängt einen Islamwissenschaftler, ihn vom Tötungsverbot im Koran zu überzeugen

Bewertung: 4
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Sie sorgt gleich ab Minute eins für ein Unbehagen, diese verrückte, sich autonom bewegende Kamera (Arsenij Gusev). Manchmal schleicht sie durch die Räume, manchmal blickt sie mit Weitwinkelperspektiven gleich einer Überwachsungskamera aus den Ecken, zwischendurch zeigt sie Handlungsmöglichkeiten, die die Figuren haben, aber nicht einlösen werden. Und dann wieder lugt sie auf die Ereignisse, als wäre sie selbst ein Wesen, ob ein unsichtbares menschliches oder etwas Höheres, bleibt ein Geheimnis von Jurijs Saules »Martin liest den Koran«. 

Wie der Titel erahnen lässt, geht es um das Verhältnis von Weltlichem und Gott, allerdings in seiner fundamentalistischen, durch und durch gegenwärtigen Horrorvariante. Der Koran lesende Martin (Zejhun Demirov), ein Familienvater, der den Islam seit einem Jahr für sich entdeckt hat, steht plötzlich beim Islamwissenschaftler Prof. Neuweiser (Ulrich Tukur) unter dem Vorwand vor der Bürotür, er wolle eine mündliche Prüfung ablegen. Es blinkt am Rucksack des in einem Handyshop arbeitenden Mannes, denn Martin hat den Zünder für eine bereits deponierte Bombe in der Tasche und will, dass der Professor ihm eine Stelle im Koran zeigt, die explizit verbietet, Menschen zu töten. »Ich möchte nichts Unerlaubtes tun, ich möchte keine Sünde begehen.«

Aus dieser Prämisse entspinnt sich ein Film, der sich zwischen exponiertem Paranoia-Modus und gewollter Theaterhaftigkeit zu einem stilistisch subversiven und inhaltlich kontroversen Zweipersonenkammerspiel hochschaukelt. Martin, der Tabletten gegen Schmerzen schluckt und immer wieder von seiner Frau angerufen wird, liest aus jeder Sure das Kriegerische heraus. Der vom Professor beschworenen »Barmherzigkeit«, die über 700-mal im Koran vorkomme, begegnet Martin mit Passagen wie: »Du sollst nicht töten, außer es geschieht aus einem rechtmäßigen Grund.« Verbunden sind die beiden, wie langsam klar wird, durch einen Terroranschlag, den ein ehemaliger Student des Professors im Jahr zuvor begangen hat.

»Martin liest den Koran« ist ein kompromissloser Film, der dorthin geht, wo es wehtut. Dass er dabei sogar gegenüber einem Radikalisierten noch an der Wichtigkeit des Miteinander-Sprechens festhält, macht ihn so schmerzhaft menschlich wie kontrovers. Für ihr Drehbuch, das Fragen zu Möglichkeiten von Versöhnung im größten Hass und zu Ursachen einer Radikalisierung stellt, wurden Michail Lurje und Jurij Saule 2022 mit der Lola für das bis dato beste unverfilmte Drehbuch ausgezeichnet. »Der Sinn verändert sich je nach Situation«, versucht der Professor, sein Gegenüber zu beschwichtigen. Martin lese nur, was in seinem Kopf bereits sei. Ein Stück weit gilt das auch für den Film selbst, der mit den Erwartungen spielt und mit den wechselnden Orten, vom Büro des Professors über das Auditorium und den Innenhof der Uni bis hin zur Mensa, neue Facetten offenbart. In »Martin liest den Koran« verschmelzen Genre und Diskurs zu einem Film, der die produktive Polarisierung provoziert.

Meinung zum Thema

Kommentare

Der Koran widerlegt sich doch bereits damit, daß er behauptet, die Evangelien kämen von Allah, also Gott: "Und Er hat (auch) die Thora und das Evangelium (als Offenbarung) herabgesandt,"

Das zeigt, daß Mohammed kein Griechisch lesen konnte, ja er glaubte, die Dreifaltigkeit -- die man auch ablehnen kann, wie Vox Day, ohne die Göttlichkeit Christi abzulehnen -- bestünde aus Gott Vater, Heiliger Maria und Christus Jesus.

Wobei Gott natürlich niemals Vater für den Moslem sein und auch keinen Sohn haben kann.

Nein, Gott ist Chrisus Jesus, und wenn man darnach lebte, gäbe es auch kaum einen Grund für den Staat, der nur der bösen Buben wegen da ist (Luther).

Daß Moslems solch ein Überlegenheitsgefühl an den Tag legen, ganz ungeniert und laut beten -- man soll ins Kämmerlein und dort allein zu Gott Vater beten -- führt zur Überheblichkeit. Sie kommen daher auch oft sehr stolz und eingebildet daher.

Man lese The Irrational Atheist von Vox Day, darinnen er darlegte, daß nur circa 6,8% der Kriege auf Religion, und die Hälfte bereits auf den Islam (!), zurückgehen. Ja Mohammad hat ja ohnehin Krieg geführt.

Sie müßen akzeptieren, daß man hier einem Baal anhängt, ders Schlachten erlaubt und wir es mit einem Heidenkult zu tun haben.

Sie müßen mit der Lupe suchen und Sekten aus den Tagen der Reformation anführen, um ähnliches zu finden -- und dann nicht einmal vergleichbar! Man sehe sich die Urkirche an oder wie viel Barmherzigkeit die Katholiken übten, sodaß selbst die Heiden sich fragten, wie die Kirche all diese Armen versorgen konnte. S. z. B. Thomas E. Woods: How The Catholic Church Built Western Civilization

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