05/2021

In diesem Heft

Tipp

Online, 21. Mai bis 6. Juni – Aus gut 2000 Einreichungen speist sich der internationale Wettbewerb der 27. Kurzfilmwoche Regensburg, der deutsche Wettbewerb konnte aus 800 Kurzfilmen wählen. In weiteren Kategorien messen sich zudem bayrische, regionale und architekturgeprägte Filme. Zusätzlich bietet das Festival einige Sonderreihen, darunter passend zur anstehenden Europameisterschaft ein Fußballprogramm oder eine Filmsammlung mit dem vielsagenden Titel »Trash'n'Fun«. Das Festival findet offiziell bis zum 30. Mai statt, die Programme sind online allerdings noch bis zum 6. Juni verfügbar.
Online, 18.–23. Mai – Seit 2004 holt das Neiße Filmfestival Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme auf die Leinwände des Dreiländerecks Deutschland-Polen-Tschechien. Trotz der widrigen Produktionsumstände des vergangenen Jahres meldet das Team rund 600 Einreichungen. Das Fokus-Programm des Festivals blickt unter dem Titel »Mother Europe« auf die Wurzeln der europäischen Idee. Eine Gewinnerin des Festivals steht jetzt schon fest: Die tschechische Regisseurin Helena Třeštíková erhält den Ehrenpreis. Aufgrund der Pandemie kann es zu Änderungen kommen.
Online, 5.–23. Mai – Das Dok.fest München geht in der @home-Edition in die Verlängerung und präsentiert sein Programm statt bis zum 16. nun bis zum 23. Mai. Neben den vier großen Wettbewerben wartet das Festival mit einer Retrospektive zum DEFA-Dokumentarfilm auf. Als Gastland ist Kanada mit sieben Filmen von der Partie. Die Hommage ist der Tschechin Helena Třeštíková und ihren Langzeitbeobachtungen gewidmet. Als Eröffnungsfilm ist »Hinter den Schlagzeilen« von Daniel Sager zu sehen. Der Film begleitet das Investigativ-Ressort der »Süddeutschen Zeitung.
Online 4.– 9. Mai – Deutschlands größtes Animationsfilmfestival geht in die 28. Ausgabe. Das Open-Air ist zwar abgesagt, alternativ bringt das Trickfilm-Festival aber einen kostenlosen Livestream an den Start. Dieser sendet zwischen 4. und 9. Mai von 14 bis 22 Uhr Filme und Live-Interviews. Mit einem kostenpflichtigen Zugang öffnet sich die Mediathek des Festivals, in der alle Werke bis zum 16. Mai auf Abruf bereitstehen. Mit dabei ist zum Beispiel der Oscar-nominierte Zeichentrickfilm »Wolfwalkers«.
Online, 4.– 6. Mai – Das Animationsinstitut der Filmakademie Baden-Württemberg veranstaltet die FMX-Konferenz über Animation, Effekte, Spiele und immersive Medien. Sie bietet ihr Programm an drei Tagen jeweils in bis zu sechs virtuellen Räumen gleichzeitig an. Diverse Kreative aus dem Filmbereich geben Einblick in ihr Schaffen, darunter die Marvel-Produzentin Victoria Alonso oder Animationskünstler von erfolgreichen Großproduktionen wie »Happy Feet«. Außerdem nutzt das renommierte Animationsinstitut die Veranstaltung auch, um die Arbeiten seiner eigenen Studierenden auszustellen.
Online, 1.–10. Mai – Im 67. Jahr finden die Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen zum zweiten Mal komplett online statt. Das traditionsreiche Festival gilt als ältestes seiner Art und eine der wichtigsten Plattformen für die Gattung des Kurzfilms. Das Programm umfasst 400 Werke, von denen knapp die Hälfte in den acht Wettbewerben läuft. Insgesamt steht ein Preisgeld von 52 000 Euro zur Verfügung. Zudem holt das Festival Teile seines für 2020 geplanten Themenprogramms »Solidarität als Störung« nach und präsentiert gemeinsam mit dem Goethe-Institut Beirut aktuelle Filme aus dem Libanon.
In »The Mosquito Coast« spielt Justin Theroux die von Harrison Ford im Film geprägte Rolle eines selbstgerechten Aussteigers und Familienvaters. Die Serie lässt die Vorlage und den Film aber hinter sich, um sich eher an Vorbildern wie »Breaking Bad« zu orientieren
Schüler-Lehrer-Romanzen werden meist entweder als Skandal oder als große Liebe dargestellt. »A Teacher« versucht es anders. Ab 23. April bei Disney+
John Stamos spielt in »Big Shot« einen Profi-Basketballtrainer, der an eine Mädchenschule versetzt wird
Die amerikanisch-chinesische Regisseurin Chloé Zhao hat mit »Nomadland« große Chancen auf den ein oder andren Oscar. Mubi zeigt nun ihren Debütfilm: »Songs My Brothers Taught Me«
Im Anschluss an Filme wie »Get Out« und »Us« widmet sich die Serie »Them« dem Thema Rassismus in den USA mit starken Anleihen aus dem Horror-Genre
Es geht um Erfahrung: Die dritte Staffel von »The Girlfriend Experience« widmet sich der Tech-Welt Londons
Von D. W. Griffith bis Oprah Winfrey: Der erhellende Dokumentarfilm »Disclosure« zeigt auf, wie Film und Fernsehen das gesellschaftliche Image von Trans-Personen prägen
Die Macher von »4 Blocks« zeigen in »Para – Wir sind King« erneut ihr Talent für zeitgemäße, authentisch-urbane Berlin-Atmosphäre
Der Titel ist Programm: In ihrem Dokumentarfilm »Szenen meiner Ehe« begleitet Regisseurin Katrin Schlösser die eigene Beziehung durch die sprichwörtlichen Mühen der Ebene
Torsten Körner zeigt in seinem neuen Dokumentarfilm »Schwarze Adler« die oft peinliche Geschichte der rassistischen Ausgrenzungen im deutschen Fußball
In der vierten und letzten Staffel der französischen Kultserie »Call my Agent!« über das Getriebe einer Pariser Schauspielagentur muss sich Chefin Andréa zum ersten Mal um einen außerfranzösischen Star kümmern
»Schnelles Geld« wirft Blicke in die schwedische Parallelgesellschaf
Zwischen »Lost« und »Herr der Fliegen«: In »Wild Republic« flüchtet eine Gruppe Jugendlicher in die Berge
Die 23-jährige Shimu arbeitet in einer Textilfabrik in Dhaka, der Hauptstadt Bangladeschs. Aus Protest gegen die ausbeuterischen Arbeitsbedingungen beschließt sie gemeinsam mit ihren KollegInnen, eine Gewerkschaft zu gründen. Trotz der Drohungen der Fabrikleitung und gegen den wachsenden Druck ihres Ehemannes ist sie bereit, den Kampf um ihre Rechte aufzunehmen
Die für die ARD-Mediathek produzierte Serie »All You Need« zeigt vielfältig und jenseits der üblichen öffentlich-rechtlichen Klischees schwule Lebensrealitäten in Deutschland. Ab 7. Mai in der Mediathek
Kate Winslet spielt in »Mare of Easttown« eine Polizistin, die mit ihren Verdächtigen allzu oft entweder verwandt oder verschwägert ist. Ab 21. Mai auf Sky
Mit dem »Stargirl« und seinen Freunden feiert eine weitere Truppe von traditionsreichen Superhelden ihre Renaissance – in der Highschool einer ländlichen Kleinstadt
Ein monumentales Kammerspiel: Cristi Puiu führt in ­»Malmkrog« einen exklusiven Zirkel russischer Adliger zusammen, die gelehrsam über Gott und die Welt debattieren
Gründerväter der Raumfahrt und Esoterik: »Strange Angel« ist audiovisueller Groschenroman
Freude unterm Aluhut: Mit »Schlafschafe« thematisiert endlich eine deutsche Serie das Thema Pandemie und Querdenker ganz frontal. Ab 12. Mai auf ZDFneo und in der Mediathek
Im Psychothriller »Things Heard & Seen« überzeugt Amanda Seyfried als schwierige Heldin mit Angstzuständen, die die Wahrheit hinter der Psychose sehen lernt
Die Serie »Shtisel«, die von der abgeschlossenen Welt der ultraorthodoxen Juden in Jerusalem erzählt, ist dank Netflix zum Welthit geworden. Nun kam die dritte Staffel heraus
Joss Whedon musste gehen, seine HBO-Serie »The Nevers« ist eine Art Mash-up seiner bekannten Motive und Figuren
Nur für besondere Filme: Werbeplakate im Großformat aus der DDR
»Ein Freund, ein guter Freund«, »es grünt so grün…« Seine Texte kennt jeder. Jetzt ist endlich eine Biografie des Lieddichters Robert Gilbert erschienen
In der ersten Monografie über die Regisseurin Jessica Hausner unternimmt Sabrina Gärtner eine umfassende Analyse ihres Werks
Dreckig. Und empfindsam: Oliver Stone, 74, erinnert sich an seine ersten vierzig Jahre
Zeit des Zweifels: Sydney Pollacks »Die 3 Tage des Condor« als 4K-Remastered-Fassung
In Aufruhr: Die DVD-Veröffentlichung von »Die Erlösung der Fanny Lye«
Die britische Miniserie »World on Fire« erzählt Lebensgeschichten vor und nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs
In Reimform: Murnaus »Faust. Eine deutsche Volkssage« mit den Zwischentiteln von Hauptmann
Ein junges Mädchen mischt im späten 19. Jahrhundert ein Dorf in Kanada auf: Die Serie »Anne with an E«, Staffeln 1, 2 und 3, ist auf DVD erschienen
So etwas nennt man ein Desiderat: Eine Gesamtdarstellung des italienischen Films hat in Deutschland noch gefehlt. Jetzt legt Irmbert Schenk ein solches Grundlagenwerk in traditionellem Stil vor
Bonbonbunt: Die DVD-Premiere von »Das Blubbern von Glück«, der Literaturadaption des Jugendbuchs »My life as an alphabet«

Thema

Bei dem italienischen Regisseur Pietro Marcello stehen Gegenwart und Vergangenheit, Fakten und Fiktion in einer komplexen Beziehung. Ein Porträt von Gerhard Midding
Außen zart, innen hart? Sie hat viele mädchenhafte Rollen in Kostümdramen gespielt. Mit dem #metoo-Film »Promising Young Woman« schlägt Carey Mulligan ein neues Kapitel auf
Die Miniserie hat eine lange Tradition. Und sie ist keine amerikanische Erfindung, sondern sie wurde von den Europäern geprägt. Harald Keller über Fernseh-Fortsetzungsgeschichten
Ist es der Dude im neuen Bademantel? Nein: Steve Buscemi spielt Gott. Wie populäre Serien und Filme religiöse Themen und Motive verarbeiten
Robert De Niro porträtierte in Scorseses Klassiker einen Männertypus, der heute erst richtig ins Gerede gekommen ist: den Incel

Meldung

Elke Margarete Lehrenkrauss hat für ihren Dokumentarfilm »Lovemobil« recherchierte Geschichten nachgestellt und stilisiert. Ist sie eine Betrügerin? Und was kann man aus dem »Skandal« lernen?
Texte aus der Zwischenwelt: Unser Autor Hans Schifferle starb am 30. März nach einer langen, schweren Krankheit
Informativ, bewegend, engagiert: Das Socially Relevant Film Festival New York widerlegt den Satz, der besagt, dass Botschaften nicht ins Kino, sondern in die Post gehören
EZEF – Agentur für Filme aus dem Süden bringt seit Jahrzehnten Weltkino zu uns: mit Förderung, als Verleih, als Vermittlerin und in der Bildungsarbeit. Zwei aktuelle EZEF-Filme warten auf die Kino-Öffnung

Filmkritik

Eine atmosphärische, wenn auch selektive filmische Hommage an Weltstar Charles Aznavour, montiert aus dessen eigenen Aufnahmen als Amateurfilmer, Chansons und Texten
Treffsichere Hollywoodsatire, in der alte Stars wie Robert De Niro und Tommy Lee Jones alte Stars spielen dürfen und dabei sichtlich viel Spaß haben
Eine Woche im Leben einer Familie, deren Mitglieder ganz unterschiedlich auf das erratische und aggressive Verhalten des von mehr und mehr von Demenz geplagten Familienpatriarchen reagieren. In seinem Regiedebüt lässt Schauspieler Viggo Mortensen seine ganz persönliche Erfahrungen durch die fiktive Erzählung des Films hindurchschimmern
In seinem erst zweiten Spielfilm nach »Martha Marcy May Marlene« von 2011 erzählt Sean Durkin vom Auffliegen von Lebenlügen und dem Scheitern einer einst glänzenden Karriere. Jude Law und Carrie Coon sind großartig als Ehepartner, die zu verbandelt sind, um die Wahrheit über den jeweils anderen erkennen zu können

Film