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Werter Herr Dresen,
fur Ihren wunderbaren, menschlichen, aufwühlenden und gleichzeitig sensiblen Film haben Sie sicher von vielen Seiten höchstes Lob bekommen. Auch für mich war dieses warmherzige Plädoyer für die Menschen im Osten und ihren Alltag ein Geschenk. Ich schätze Ihre Filme sehr, weil sie den Ostdeutschen ihre Würde lassen. Eins aber möchte ich Ihnen bei allen Lorbeeren doch sagen: Sicher, es ging um das Porträt des Sängers Gundermann, und so war das Leben dieses revolutionären Geistes nun mal. Aber waren in der DDR wirklich alle Vorgesetzten und Parteifunktionäre nur solche Betonköpfe? Hätte nicht auch in diesem Film wenigstens einer gezeigt werden können mit ein wenig mehr Sensibilität? Das hätte der Glaubwürdigkeit des Films eher mehr genützt als geschadet. Ich bin 1952 in der DDR geboren, habe hier Journalistik studiert und mit meiner Familie rund 40 Jahre ein gutes Leben gehabt. Sicher, nach der Wende war auch ich sehr betroffen über die Stasi-Machenschaften. Aber ich habe auch Vorgesetzte und Parteifunktionäre von wesentlich sensiblerer Machart gekannt. Verstehen Sie mich richtig: Keiner trauert der Stasi hinterher. Aber durch diese einseitige Darstellung in "Gundermann" bleibt leider auch das Gefühl wie in allzu vielen Filmen über dieses Land: Das war vor allem anderen ein Stasi-Überwachungsstaat. Das war er auch, aber bei weitem, weitem nicht nur.

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