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»Westworld« (Staffel 3, 2020). © HBO

»Westworld« (Staffel 3, 2020). © HBO

Glühende Gehirngewinde

Am Ende der zweiten Staffel machte sich Dolores Abernathy, die Farmerstochter, die die Schönheit in der Schöpfung sehen wollte und ein ums andere Mal nur das Hässliche erfuhr , Abernathy also machte sich auf in die wirkliche, die richtige, die wahre Welt: um Rache zu üben. Schmerzhaft war der Weg der Erkenntnis gewesen, auf dem Dolores, die Schmerzensreiche, realisierte, dass sie kein Mensch ist, sondern ein Android; dass sie geschaffen wurde von der Delos Corporation, um in einem Themenpark dem zweifelhaften Vergnügen begüterter Klienten zu dienen. Was sich übersetzen ließ in: Verbrechen begehen, ohne belangt zu werden.

Über 20 Episoden hinweg hatte die von Jonathan Nolan und seiner Frau Lisa Joy verantwortete Serie »Westworld« (die seit 2016 von HBO produziert wird) das Thema künstliche Intelligenz von allen Seiten bedacht und bis in tiefste Tiefen ausgelotet. Sich also auf gedanklich wie formal hohem Niveau mit all jenen ethischmoralischen Implikationen bezüglich des Verhältnisses von Schöpfung und Schöpfer, Verantwortung und Humanität beschäftigt, um die sich der Ursprungsstoff – Thriller-Autor Michael Crichtons 1973 nach eigenem Drehbuch entstandenes, gleichnamiges Spielfilmdebüt mit Yul Brunner in der Rolle des Revolverhelden-Roboters in Schwarz – zugunsten von Actionsequenzen des Öfteren herumgedrückt hatte.

Nun geht es also, nicht weniger anspruchsvoll, in einer Realität weiter, die ein paar Jahrzehnte in der Zukunft angesiedelt ist und ihre Schatten doch bereits vorauswirft. Die dritte Staffel von »Westworld« greift Motive aus Nolans letzter Serie »Person of Interest« (2011- 2016) wieder auf und klopft sie auf ihr Missbrauchspotenzial hin ab: Pre-Crime, Data-Mining, Tracking, Kontrolle des öffentlichen Raums, allerorten Kameras, allgegenwärtig Algorithmen, die Allwissenheit behaupten und Allmacht fordern. Ein privatwirtschaftlich verwurzelter Big Brother, der »zum Wohle aller« den Siegeszug des totalen Konsumismus organisiert. Am Ende eines weiteren schmerzlichen Erkenntnisprozesses steht nicht nur für Dolores die erschütternde Wahrheit, dass der Unterschied zwischen Mensch und Maschine längst schon keiner mehr ist.

 


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