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04.05.2025
Burhan Qurbani, Regisseur und Drehbuchautor, 1980 in Erkelenz geboren, studierte an der Filmakademie Baden-Württemberg. Sein Kurzfilm »Illusion« (2007) und sein Langfilmdebüt »Shahada« (2010) erhielten zahlreiche Preise. 2014 folgte »Wir sind jung. Wir sind stark«. 2020 gewann er mit »Berlin Alexanderplatz« fünf Deutsche Filmpreise. Sein neuer Film »Kein Tier. So Wild.« startet am 8. Mai in den Kinos.
25.04.2025
Mit der Serie »Mad Men« gelang ihm 2007 der große Durchbruch. Sieben Staffeln lang spielte Hamm den Werbe- und Lebemann Don Draper, wofür er mit dem Emmy und dem Golden Globe ausgezeichnet wurde. Nach Nebenrollen in Filmen wie »The Town«, »Baby Driver« oder »Top Gun: Maverick« konzentriert sich der 54-Jährige zuletzt wieder mehr auf Serien und trat in »The Morning Show«, »Fargo« und »Landman« als Charakterdarsteller auf. In »Your Friends and Neighbors« spielt er einen Hedgefondsmanager, der beginnt, seine Nachbarn auszurauben.
Die Geschichte des Auffindens
Die Geschichte des Auffindens des Romans von Irène Némirowsky ist fast ebenso abenteuerlich wie seine Verfilmung. Es ist wohl bisher der beste Film von Saul Dibb. Er spielt im von Deutschen besetzten Frankreich 1940 und erzählt von der Liebe der Französin Lucile (Michelle Williams) zum deutschen Offizier Bruno von Falk (Matthias Schoenaerts). Über die Musik kommen sie sich näher. Sie hat’s studiert, er komponiert (Titel!). In diese zarte Begegnung fällt Luciles Verstecken des Nachbarn Benoit (Sam-DasfinstereTal-Riley) und Bruno muss ihn finden. Für sein Versagen wird der Bürgermeister (Lambert Wilson) standrechtlich erschossen. Lucile beginnt Bruno zu hassen. Sie verinnerlicht die sie umgebenden Probleme bis in ihren Gang und Habitus hinein: Schultern vorgeschoben, leichter Buckelansatz, unsicher umherstreifender Blick.
Der Gegensatz zwischen dem Naziterror und der verbotenen Liebe – hier auch mal besonders fies Tom Schilling - wird durch Luciles Schwiegermutter Madame Angellier (Kristin Scott Thomas) verschärft. Sie will nicht mal mit den Nazis reden.
Und jetzt wird an der Spannungsschraube erst richtig gedreht. Lucile wagt es Benoit nach Paris zu schmuggeln. Bruno und sein Vorgesetzter (Heino Ferch) ahnen das und Bruno folgt ihr.
Bisher hatten die beiden Liebenden ihre Gefühle für einander stets von ihrer nationalen Rolle als Französin bzw. Deutscher trennen können. Beim finalen Aufeinandertreffen ist das nicht mehr möglich.
Das Finale ist nichts für Herz-Schmerz-Schmalz Fetischisten. Doch wenn man sich vergegenwärtigt, dass Lucile daheim nach Kriegsende als Nazi-Liebchen behandelt werden würde, ist ihr Abgang und der von Bruno akzeptabel. Jeder findet sein eigenes Happy End.
Eine sehr komplexe, spannende Liebesgeschichte, mit viel Gefühl erzählt.