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07.10.2025
Hélène Cattet und Bruno Forzani sind ein französisches Filmemacher-Ehepaar. Seit 2001 produzieren sie zusammen Kurz- und Langfilme. Nun startet »Reflection in a Dead Diamond«, eine Eurospy-Hommage.
26.09.2025
Kommendes Jahr ist es 30 Jahre her, dass Paul Thomas Anderson mit »Last Exit Reno« seinen ersten Film in die Kinos brachte. Seither war er als Regisseur, Drehbuchautor und Produzent von Filmen wie »Boogie Nights«, »Magnolia«, »There Will Be Blood«, »Inherent Vice – Natürliche Mängel«, »Der seidene Faden« oder »Licorice Pizza« elf Mal für den Oscar nominiert. Gewonnen hat Anderson nie, doch das könnte sich in einigen Monaten ändern. Denn sein neuer Film »One Battle After Another« (ab 25. September im Kino) wird bereits als Meisterwerk gefeiert.
Die Geschichte des Auffindens
Die Geschichte des Auffindens des Romans von Irène Némirowsky ist fast ebenso abenteuerlich wie seine Verfilmung. Es ist wohl bisher der beste Film von Saul Dibb. Er spielt im von Deutschen besetzten Frankreich 1940 und erzählt von der Liebe der Französin Lucile (Michelle Williams) zum deutschen Offizier Bruno von Falk (Matthias Schoenaerts). Über die Musik kommen sie sich näher. Sie hat’s studiert, er komponiert (Titel!). In diese zarte Begegnung fällt Luciles Verstecken des Nachbarn Benoit (Sam-DasfinstereTal-Riley) und Bruno muss ihn finden. Für sein Versagen wird der Bürgermeister (Lambert Wilson) standrechtlich erschossen. Lucile beginnt Bruno zu hassen. Sie verinnerlicht die sie umgebenden Probleme bis in ihren Gang und Habitus hinein: Schultern vorgeschoben, leichter Buckelansatz, unsicher umherstreifender Blick.
Der Gegensatz zwischen dem Naziterror und der verbotenen Liebe – hier auch mal besonders fies Tom Schilling - wird durch Luciles Schwiegermutter Madame Angellier (Kristin Scott Thomas) verschärft. Sie will nicht mal mit den Nazis reden.
Und jetzt wird an der Spannungsschraube erst richtig gedreht. Lucile wagt es Benoit nach Paris zu schmuggeln. Bruno und sein Vorgesetzter (Heino Ferch) ahnen das und Bruno folgt ihr.
Bisher hatten die beiden Liebenden ihre Gefühle für einander stets von ihrer nationalen Rolle als Französin bzw. Deutscher trennen können. Beim finalen Aufeinandertreffen ist das nicht mehr möglich.
Das Finale ist nichts für Herz-Schmerz-Schmalz Fetischisten. Doch wenn man sich vergegenwärtigt, dass Lucile daheim nach Kriegsende als Nazi-Liebchen behandelt werden würde, ist ihr Abgang und der von Bruno akzeptabel. Jeder findet sein eigenes Happy End.
Eine sehr komplexe, spannende Liebesgeschichte, mit viel Gefühl erzählt.