Preis der deutschen Filmkritik

Foto: Ronny Heine

Der neue Ort für die Preisverleihung des Verbandes der Filmkritik liegt schön in (leider schon kaputt-gentrifizierten) Fabrikhöfen, ist aber definitiv zu klein für die Montagabend zu beherbergende Anzahl Menschen, so dass man sich nicht bewegen konnte, ohne andere Menschen zu bedrängen. Für Punkkonzerte mag das angehen, in diesem Fall war es nur Stress. Unsere Kurzfilm-Auszeichnung für Mariola Brillowskas »Wulkania« ist gut gelaufen, hatte aber einen wehmütigen Beigeschmack, denn es ist jetzt (mit Claus Löser und Jenni Borrmann) das letzte unserer insgesamt sechs Juryjahre. Leider wurde der Film doch nicht wie abgesprochen in ganzer Länge gezeigt, aus Gerechtigkeitsgründen, wie es hieß. Dabei sind die Preise doch zum Zeitpunkt der Verleihung längst gekürt, und nach den vielen nichtssagenden Zehn-Sekunden-Schnipseln wäre ein Dreiminüter für die Veranstaltung ein gutes Gestaltungselement gewesen.

Merkwüdig anti-dramaturgisch auch die Idee, Ehrenpreisträger Rudolf Thome gleich mit drei Laudationen zu würdigen. Zuerst mit Worten seines männlichen Verehrers Hanns Zischler, der selbst nicht anwesend sein konnte und so den mündlichen Vortrag Moderator Wilfried Reichart überließ. Dann von gleich zwei der vielen lebenslang um Thome herum schwirrenden und von ihm in allen Spielarten geliebten Frauen: Eine flammende und mit vielen Erinnerungen gespickte anrührende Rede der Filmemacherin und Ex-Mitarbeiterin Petra Seegers. Die ließ sich eigentlich nicht mehr toppen. Und so war schon die Luft raus, als dann Serpil Turhan als dritte in den Ring musste und – bei steigenden Erwartungen und zunehmend unruhiger werdendem Publikum – nur noch verlieren konnte.

Details zu den Preisen auf der Webseite des Verbands.

Mit der Retro noch nicht richtig weiter gekommen, ich muss mir gleich mal die Veröffentlichung irgendwo besorgen. Doch die Zeiten, wo vor dem CinemaxX-Kino der Retro ein kleiner Stand mit Informationsmaterial aufgebaut war, sind längst vorbei, alles scheint lieblos organisiert. Die Infos in der App sind einfach dürftig und schlecht organisiert, da ist es kaum möglich, eine Vorstellung von der Programmstruktur und Schwerpunktsetzung zu bekommen. Also hoffentlich bald hierzu mehr.

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