Panorama: So macht man Musik

»A Dog Called Money« (2019). © Seamus Murphy

Manchmal übersieht man sie, die kleinen Perlen der Berlinale, wie zum Beispiel Seamus Murphys Dokumentarfilm »A Dog Called Money« im Panorama. Hier zeigt der irische Fotograf und Filmemacher wie ein experimentelles Pop-Album entsteht. Und die Fans von PJ Harvey werden sich den Film ohnehin nicht entgehen lassen. Aber man muss gar kein Fan der britischen Sängerin sein, um diesen außergewöhnlichen Film genießen zu können. Zwischen Kabul, Afghanistan, dem Kosovo und Washington D.C. reisten Seamus Murphy und PJ Harvey hin und her, auf der Suche nach künstlerischen Inspirationen. Murphy fotografierte, filmte und schaute zu, während Polly Eindrücke in Worte fasste. Im Voice-over hören wir ihr zu, können verfolgen, wie aus Worten langsam Gedichte werden und dann Songs. Perkussive Arrangements, feine lichte Melodien und immer wieder diese beeindruckende Stimme. Ihr Album »The Hope Six Demolition Project« entstand in einem eigens erbauten Studio im Keller eines Londoner Hotels. Während die Band spielte, konnte das Publikum sie von außen beobachten, durch Fenster, die nur in eine Richtung durchlässig waren. So werden die Bilder und die Töne miteinander verbunden, ohne dass man den Eindruck haben könnte, es hier mit einer Musikunterlege zu tun zu haben. Komposition in Wort, Bild und Klang, nichts weniger ist »A Dog Called Money«. Und Hunde gibt es auch. Vielleicht trägt ja einer von ihnen diesen merkwürdigen Namen.

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