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Gerhard Midding

Heute früh las ich, dass Robert Eggers' »Nosferatu« ein Startergebnis erzielte, das die kühnsten Erwartungen übertraf. Über die Feiertage hat er 40, 8 Millionen US-Dollar eingespielt, etwa doppelt so viel, wie die Produktionsfirma Focus Features sich erhofft hatte. Das ist eines der besten Ergebnisse in der Firmengeschichte und stellt in diesem Jahr auch den Rekord für unabhängige Studios insgesamt auf.

Gerhard Midding

In den üblichen Jahresbilanzen wird diese Meldung nicht auftauchen. Deshalb an dieser Stelle: Eines der wichtigsten cinéphilen Ereignisse 2024 war die (Wieder-) Entdeckung von Stephanie Rothman. Gleich an drei Orten – in Frankfurt, Zürich und Berlin – konnte man im Spätsommer das beklagenswert schmale Werk der Exploitation-Regisseurin besichtigen. Das war der konzertierte Versuch der Rehabilitierung einer Filmemacherin, die gründlich aus dem Geschäft und der Geschichtsschreibung hinaus radiert wurde.

Gerhard Midding

In der Weihnachtszeit denkt man, aus praktischen und gegebenenfalls auch spirituellen Gründen, viel über Gastfreundschaft nach. Was mich in diesem Jahr auf Werner Grassmann bringt, den legendären Kinogründer in Hamburg. Ich lernte ihn während der Corona-Zeit bei den Recherchen zu einer Geschichte für epd Film kennen, in der es um Filmtheater ging, die seit Generationen von Familien betrieben werden.

Gerhard Midding

Er war nicht darauf gefasst, in die Kamera blicken zu müssen. Womöglich war er gerade mit anderem beschäftigt; obwohl es nicht so scheint, als habe die Fotografin ihn aus seinen Gedanken gerissen. Ein leises Lächeln kündigt sich an. Die Aufmerksamkeit des Apparates stört ihn nicht, aber sein Ausdruck verrät doch einen leichten Vorbehalt. Der Moment ist aus dem Leben gegriffen, Michel Piccoli trägt nicht die Maske des Schauspielers.

Gerhard Midding

Der gestrige Eintrag sollte ursprünglich ganz anders beginnen: mit einem Exkurs, der "Die barfüßige Gräfin" in den Kontext einer ganzen Reihe von Filmen stellt, in denen die Traumfabrik sich selbst reflektiert. Joseph L. Mankiewicz war ja nicht der Erste, der mit der eigenen Branche ins Gericht ging, sondern nur der Geschwätzigste.

Gerhard Midding

Ava Gardner machte sich wenig Illusionen über die Rolle, die sie in der Welt und insbesondere im Kinogeschäft spielte. Als ihr Joseph L. Mankiewicz die Titelrolle in „Die barfüßige Gräfin“ anbot, soll sie ihm geantwortet haben. „Zur Hölle, ich bin keine große Schauspielerin, aber ich verstehe dieses Mädchen. Sie ähnelt mir sehr..“

Gerhard Midding

J.C. Chandor macht es anders. Das gilt ganz allgemein, aber auch im Bezug auf das, wovon mein gestriger Eintrag handelt. Er sucht seine Inspiration nicht in vorangegangenen Filmen. Vielmehr gibt er seine Drehbücher, das behauptet er jedenfalls in Interviews, Freunden zu lesen, die überprüfen sollen, ob etwaige Passagen wie Nachahmungen wirken.

Gerhard Midding

In den USA läuft dieser Tage »The Order« an, Justin Kurzels Politthriller über den Kampf des FBI gegen eine Truppe von Neonazis, die in den 1980ern den Nordwesten terrorisierten. In Venedig machte er, zumindest bei der englischsprachigen Kritik, ziemlich Furore. Ich bin gespannt auf ihn, kann allerdings noch keinen hiesigen Starttermin ausmachen.

Gerhard Midding

1982, als er in Israel und Palästina "Hanna K." drehte, gewann Costa-Gavras den Eindruck, die Besatzung sei noch wenig sichtbar gewesen - auf jeden Fall weniger als vier Jahrzehnte später. Eine unschuldigere Zeit war es nicht. Die Konflikte, von denen sein Film handelt, behinderten auch seine Produktion. Drehgenehmigungen wurde ohne Begründung am Vorabend entzogen (die Eröffnungssequenz, in der ein palästinensisches Wohnhaus von israelischen Soldaten gesprengt wird, musste in Italien gedreht werden).

Gerhard Midding

Diese Fragen lässt sich relativ einfach beantworten. Die maßgebliche, unbarmherzigere aber lautet: Wie hört sich der Sonnenschein an? So oder so gehen wir ein wenig in der Zeit zurück.