E-Mail an... Philip Scheffner

Kurz gefragt, schnell geantwortet. Prominente über ­ihre Vorlieben und Filmerfahrungen
Philip Scheffner

Philip Scheffner

Philip Scheffner, 55, Künstler und Filmemacher, ist bekannt für Dokumentarfilme wie Revision und vor allem den radikalen »Havarie« über die Begegnung eines Kreuzfahrtschiffs mit einem Flüchtlingsboot. Jetzt kommt sein erster Spielfilm ins Kino: »Europe«

Der erste Film, den Sie im Kino gesehen haben?

Ich glaube, das war »Das fliegende Klassenzimmer« mit Joachim Fuchsberger – aber einen besonderen Eindruck hat weder der Film noch das Kinoerlebnis hinterlassen. Sorry, keine cineastische Erweckungsgeschichte ...

Welchen Film schauen Sie immer wieder?

Da gibt es viele: »A Perfumed Nightmare« von Kidlat Tahimik – weil ich danach immer sofort Lust habe, selber Filme zu machen. »Jeanne Dielman, 23 quai du Commerce, 1080 Bruxelles« von Chantal Akerman wegen seiner Präzision – überhaupt alle Filme von Chantal Akerman kann ich mir immer wieder ansehen! »Girl Chewing Gum« von John Smith, weil er das Spannungsfeld zwischen dokumentarischer Praxis und Fiktion so auf den Punkt bringt. Alle Filme von Shelly Silver und natürlich Derek Jarmans Filme, besonders »The Last of England« – was für ein toller Film! Ich bewundere diese Ebenen der Improvisation, die nie beliebig werden. Dann natürlich James Bennings »Landscape Suicide«…Oje, die Liste könnte ich ziemlich lange fortsetzen ...

Welche Fernsehserie verfolgen Sie gerade?

Ich schaue gerade »Exterminate all the Brutes« von Raoul Peck – bin aber noch ziemlich zwiespältig ...

Welcher Film hat Sie zuletzt beeindruckt?

Das waren einige, aber auf jeden Fall Constanze Ruhms Film »Gli appunti di Anna Azzori«.

Ein Film, auf den Sie sich freuen ...

Ich freue mich auf den neuen Film von Rithy Panh.

Ihr/e Lieblingsschauspieler/schauspielerin?

Absolut keine Ahnung.

Wer oder was ist unterschätzt?

Kollektive Arbeit.

Ein Lieblingsfilm, der ein bisschen peinlich ist?

Eher ein Genre: Musikdokumentationen – eigentlich egal über was. Filmisch ist das häufig uninteressant, inhaltlich auch, aber irgendwie hat es etwas Beruhigendes – weil es eben auch immer um Biografien geht und dann alle Entscheidungen so folgerichtig erscheinen und eins zum anderen führt. Im eigenen Leben ist das natürlich komplett anders.

Was sammeln Sie?

Quittungen und Belege, die ich irgendwann nicht mehr zuordnen kann und schließlich wegschmeiße.

Der beste Platz im Kino?

Möglichst weit weg vom Notausgang, weil da die Notausgangschilder immer zu hell leuchten.

Meinung zum Thema

Kommentare

Sehr geehrte Damen und Herren,

leider lese ich in Ihren Streamingkritiken immer öfter, dass Serien nach Ansicht von 2 Folgen (1/4 der kompletten Serie?) bewertet werden. Meine Bitte an Sie, einfach mit der Kritik warten, bis alle Folgen erhältlich sind. Oder möchten Sie eine Buchrezension lesen, bei der nur ein Viertel des Buches gelesen wurde?

Mit freundlichen Grüßen
Uwe Hössner

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