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Wenn "Westler" einen japanischen Film sehen: schade!
Die inzwischen erwachsene Tochter von Botanikern (Jeanne), die vor vielen Jahren im japanischen Wald Kräuter untersuchten, ist Reiseschriftstellerin geworden. Als Kind und Jugendliche war sie bei dem Forschungsprojekt der Eltern ebenfalls in diesem Wald, diesem Dorf. Sie bricht auf zu diesem Ort, den es schon nicht mehr gibt, offenbar ist nur noch ein Schrein übrig geblieben und alte Menschen, die sich an "ihr" Dorf und die Ereignisse von früher erinnern machen schon mal einen Ausflug dort hin. Ein "Aussteiger" (Tomu), der in dieser Gegend Arbeit und Unterkunft fand- also dort heimisch geworden ist, sucht diesen Schrein täglich auf. Dort trifft die Schriftstellerin auf diesen Mann und da es im weiten Umkreis keine Unterkünfte gibt, bittet sie um Gastfreundschaft. Diese wird ihr und ihrer Begleiterin gewährt. Jeanne und Tomu freunden sich an, die Beziehung wird intim. Beim Sex verschwimmt das Gesicht Tomu`s und das eines anderen, jüngeren Japaners quillt hervor - Jeannes Erinnerungen verschwimmen mit dem hier und jetzt. Sie schläft "eigentlich" mit ihrer Jugendliebe anstatt mit Tomu. Die Regie konnte zwar einen jüngeren Japaner dafür aus dem Hut zaubern - eine jüngere Binouche (Jeanne) aber nicht. So wurden Erinnerungsszenen, in denen Jeanne als Jugendliche gezeigt werden würde sehr trickreich verfilmt. Das gelang nicht immer. Eine Schlüsselaussage für den ganzen Film ist: wir können nichts zeitlich verorten. Jeanne hatte in ihrer Jugend eine Beziehung, in der sie auch schwanger wurde. Der junge Liebhaber kam ums Leben, bevor irgendwelche Regelungen getroffen werden konnten. Vermutlich wurde er versehentlich bei einer Jagd im Wald erschossen. Jeanne brachte das Kind im Wald zur Welt - wo Ake (die Seherin und Kräuterfrau) es an sich nahm und bei den Eltern des verunglückten Liebhabers vor die Tür legte. Diese zogen das Kind auf, ohne zu wissen, dass es ihr eigener Enkel war. Sie hatten gerade ihren Sohn verloren und das Baby war sozusagen ein Geschenk des Himmels. Da das Dorf irgendwann aufgegeben wurde, zogen sie mit dem Kind fort. Als junger Mann unternimmt dieses "Kind" (Rin mit Namen) einen Ausflug in das alte Dorf, verunglückt aber und verletzt sich.
Tomu findet den jungen Mann und versorgt ihn bei sich zuhause. Auch hier erwächst eine Beziehung, der junge Rin bleibt und macht sich nützlich. Als Jeanne nach einer Stipvisite in Frankreich zurück kommt, hat sich bei Tomu einiges verändert. Jeannes Platz auf dem Dachboden wird von Rin beansprucht. Es scheint auch eine Männerfreundschaft entstanden zu sein. Tomu outet sich, dass er froh über Rin`s Anwesenheit ist. Jeanne findet sich in die neue Situation ein und pflegt ihre Beziehung zu Tomu weiter. Vision, die mystische Pflanze soll bald aufblühen und war der Film bis dahin schon rätselhaft verklausuliert - jetzt dreht die Regisseurin völlig auf. Mit der imaginären Pflanze - eigentlich soll es ein Pilz sein, der Sporen freisetzt - wird aus dem rätselhaften ein mystischer Film. Hatte Ake vorher schon Jeanne als "Die Französin" erkannt, die Rin geboren hatte - am Ende des Films erkennt auch Rin seine leibliche Mutter - und die bestätigt das. Die große Seelenlast, die Jeanne mindestens zwei Jahrzehnte unglücklich machte hat sich nun aufgelöst.

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