Film des Monats Februar »Dirigenten – Jede Bewegung zählt!«

© Mindjazz Pictures

2015
Original-Titel: 
Conduct! – Every Move Counts
Filmstart in Deutschland: 
28.01.2016
L: 
84 Min
FSK: 
keine Beschränkung
Die Jury der Evangelischen Filmarbeit empfiehlt

Junge Dirigenten haben wenig Gelegenheit, Erfahrungen in der Zusammenarbeit und im Umgang mit renommierten Orchestern zu sammeln. Der 2002 in Frankfurt ins Leben gerufene Internationale Sir Georg Solti Dirigentenwettbewerb gilt inzwischen weltweit als wichtigste Herausforderung für den dirigierenden Nachwuchs. 2008 haben sich 540 Künstler beworben, 24 wurden eingeladen und mussten sich einer hochkarätigen Jury stellen. Der Filmemacher Götz Schauder porträtiert fünf Kandidaten, darunter eine junge Frau. Sie bestreiten als Konkurrenten denselben Wettbewerb und müssen in kurzer Zeit zeigen, dass sie vor allem mit Persönlichkeit und Ausdruckskraft den Orchestermusikern ihre musikalischen Vorstellungen zu vermitteln in der Lage sind. Der weitaus jüngste der Kandidaten ist der erst 19-jährige Usbeke Aziz Shokha­kimov, den manche viel zu ­ou­triert, andere besonders begabt finden. Er erzählt, zunächst habe ihn niemand im Orchester ernst genommen, den Respekt eines echten Dirigenten musste er sich erarbeiten.

In offenen Interviews zeigen sich fünf sehr unterschiedliche Dirigentenpersönlichkeiten. Sie gewähren Einblicke in ihr Innenleben und ihre Gedankenwelt und versuchen, ihr Verständnis vom Zusammenspiel zwischen Orchester und Dirigent in Worte zu fassen. Ob es klappt oder nicht, entscheide sich in den ersten 30 Sekunden, so einer der Wettbewerbsteilnehmer. Die anspruchsvolle Aufgabe wird durch das Drama des Wettbewerbs noch verschärft: Das Abschlusskonzert werden nur drei erreichen. Vieles da­ran lässt sich nicht fassen – und schlägt sich doch nieder in der Musik, die der Film ausführlich zu Wort kommen lässt. Oder vielmehr: der er jenseits der Worte Gehör verschafft. Im Vergleich der verschiedenen Eindrücke und Ausdrucksformen, Selbstinterpretation, Gestik, Bewertung und Klangerlebnis, vermittelt der Film eine plastische Anschauung von der höchst komplexen Kommunikation, die sich in und durch Orchestermusik vollzieht. Und die wir, wenn sie uns ergreift, verstehen, ohne sie in Begriffe fassen zu müssen.

Start am 28.1.

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