Kritik zu Book Club – Das Beste kommt noch

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Fonda, Keaton, Bergen und Steenburgen: Vier alte Freundinnen überdenken die Rolle, die Sex in ihrem Leben spielt, und erleben so manches peinliche Abenteuer

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Alles, was Sie über eine Komödie wissen wollen, die von lesenden Frauen im Rentenalter handelt, wissen Sie bereits: Es wird weniger um Bücher als um Liebe gehen, und am Ende kriegt noch jeder Topf seinen Deckel. Zwischendurch liegen ein paar durch pure Ungeschicklichkeit ­verursachte Abenteuer, aber die sind dafür da, um die Heldinnen ein wenig voranzutreiben, nicht um sie zu verstören oder gar zu verletzen. Anders ausgedrückt: nichts, was in »Book Club« passiert, ist wirklich überraschend. Das allein muss ja noch nicht gegen diese fürs »Best-Ager«-Publikum kon­fektionierte Feelgood-Komödie sprechen.

Zumal die Besetzung sich wirklich sehen lassen kann. Jane Fonda, Mary Steenburgen, Diane Keaton und Candice Bergen spielen in ihrem ersten gemeinsamen Film Freundinnen, die sich seit Jugendtagen kennen und regelmäßig bei viel Wein zusammenkommen, um Bücher zu besprechen. Wie bei den meisten solcher »Lesezirkel« ist die Lektüre aber nur der Vorwand, um über das eigene Leben zu reden. Weshalb, als Jane Fondas Vivian vorschlägt, sich endlich an den E. L. James-Bestseller »50 Shades of Grey« zu machen, es unter den Freundinnen sofort zur Sache geht, nämlich um Sex. Wer von ihnen hat eigentlich noch welchen und wer will überhaupt noch?

In der Offenheit, in der die Vier das ­Thema angehen, liegt zunächst etwas sehr Vielversprechendes. Fondas Vivian ist dabei das Äquivalent zum Lebemann: als erfolg­reiche Geschäftsfrau hat sie sich nie auf eine Beziehung festgelegt und lässt sich auch mit über 70 noch auf One-Night-Stands ein. Mary Steenburgen verkörpert Carol, die treue Ehegattin, die darunter leidet, dass ihr Mann (Craig T. Nelson) in letzter Zeit so gar nichts mehr von ihr will. Diane Keaton spielt Diane, erst seit kurzem verwitwet, aber seit langem ohne sexuelle Erfüllung. Mit erfrischender Miesepetrigkeit gibt schließlich Candice Bergen als die geschiedene Richterin Sharon zu, dass bei ihr »das letzte Mal« bereits 18 Jahre her ist. Die Dampfigkeit des BDSM-Softpornos »50 Shades of Grey« bringt sie nun allesamt dazu, die eigenen Bedürftigkeiten neu zu überdenken.

Eine solche Prämisse für einen Hollywood-Alten-Film ist natürlich das Gegenteil von dem, was annonciert wird. Weder geht es tatsächlich ums Altern noch wirklich um Sex. Stattdessen möchte »Book Club« den Älteren einfach nur Mut machen, und zwar Mut zum schönen Leben. In materieller Hinsicht haben die vier Heldinnen sowieso ausgesorgt, weshalb zum schönen Leben eben nur noch fehlt, dass die wundervollen Heldinnen mit gleichwertigen Männern versorgt werden. Und in dieser Hinsicht gibt »Book Club« tatsächlich sein Bestes. So darf Fonda mit Don Johnson Händchen halten, Sharon mit Richard Dreyfuss im Auto knutschen und Diane wird von Andy Garcia der Hof gemacht. Man gönnt es ihnen von Herzen.

Was man ihnen auch gegönnt hätte, wäre neben der tollen Besetzung auch noch ein einigermaßen gut geschriebenes Drehbuch, das ihre Figuren etwas glaubhafter, interessanter und dreidimensionaler machen ­würde.

Meinung zum Thema

Kommentare

Ich hätte gerne mein Geld zurückverlangt, so mies fand ich diesen klischeeüberladenen Hollywoodstreifen. Ich bin nach einer halben Std. gegangen, weil mich diese ständig trinkenden, "überkandidelten" Frauen, die nichts Bedeutendes von sich gegeben haben, sondern ein schlechtes Bild abgaben über reife Frauen und ihren angeblichen sex. Notstand, alle natürlich reich, wie wohl im wirklichen Leben auch verkörperte keine Einzige die Möglichkeit einer Identifikation... mehr will ich gar nicht sagen, hab ihn ja nicht zu Ende gesehen. Allerdings glaube ich nicht, daß ich was verpasst habe, der Verlauf war vorhersagbar. Selten flach!!

haben auch nur eine halbe Stunde im Kino ausgehalten. So einen "Schmarrn" haben wir selten gesehen Peinlich! Wirklich schade um das Geld.

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