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22.03.2024
Lena Urzendowsky 24, Schauspielerin, hatte Auftritte in der Erfolgsserie »Dark«, gehörte zum Ensemble von »How to Sell Drugs Online (Fast)« und »Wir Kinder vom Bahnhof Zoo«. Im Kino spielte sie 2020 die Hauptrolle in Leonie Krippendorffs »Kokon«; Andreas Dresens »In Liebe, Eure Hilde« war im Wettbewerb der Berlinale. Im April ist sie in Michael Kliers »Zwischen uns der Fluss« zu sehen.
Die Frau des Dichters
Regisseurin Haifaa Al Mansour (Das Mädchen Wadjda) ist eine der profiliertesten Regisseurinnen des Nahen Ostens. In Saudi-Arabien haben solche Frauen immer noch Seltenheitswert.
Sie hat sich das Leben eines der großen Romantiker Englands (P.B.S) angeschaut und sich dabei auf seine Frau Mary Wollstonecraft (Elle Fanning) besonders konzentriert, die heute wegen ihres ‘Frankensteins‘ bekannter ist als seinerzeit ihr Ehemann Percy Bysshe Shelley (Douglas Booth), den heute nur noch Anglisten kennen.
Dabei kommt sie in düsteren Farben völlig unspektakulär daher. Sie ist biographisch korrekt und bezieht mit Recht Bilder aus der Natur mit in die Handlung ein, weil sie gut zu Shelleys Gedichten passen. Kleine Einblicke in die Literatur der Shelleys werden gewährt, sowie eine Menage à trois mit Stiefschwester Claire (Bel Powley) angedeutet. Sie wird von Byron schwanger. Das kreative Chaos der drei wird kurz gestreift. Verständlich aus eigenen Erfahrungen betont Al Mansour Marys Bestreben ihr Buch unter ihrem Namen zu veröffentlichen, und nicht unter einem Pseudonym oder unter dem Namen ihres Mannes. Das war im Europa des beginnenden 19. Jahrhundert auch noch wichtig.
Der ganze Film läuft auf Marys Publikation hinaus. Der Ursprung der Frankenstein – Idee wird durch galvanische Experimente und Reanimation untermauert. Atmo und Ambiente sind stimmig, aber Marys Befinden wird nur oberflächlich gestreift.