Aktuelles
20.10.2025
Am 20. Oktober hätte Konrad Wolf seinen 100. Geburtstag gefeiert. Der verstorbene DDR-Regisseur prägte mit Filmen wie »Ich war neunzehn« und »Solo Sunny« das Kino mit Zeitporträts über Krieg und Außenseiter.
07.10.2025
Hélène Cattet und Bruno Forzani sind ein französisches Filmemacher-Ehepaar. Seit 2001 produzieren sie zusammen Kurz- und Langfilme. Nun startet »Reflection in a Dead Diamond«, eine Eurospy-Hommage.







Doppelte Vaterschaft
Mit lockerer Hand hat Regisseurin Carine Tardieu eine vielseitig verschlungene Familiengeschichte inszeniert, in der Witwer Erwan (Francois Damiens) erkennt, dass Bastien (Guy Marchand), sein bisheriger Vater nicht sein leiblicher ist. Das ist anscheinend Joseph (André Wilms). Parallel dazu verläuft die Suche nach dem Vater von Juliettes (Alice de Lencquesaig) Baby, Erwans Tochter. Der findet sogar Didier (Estéban) einen jungen Mann, der sich bereit erklärt, Juliette zu heiraten. Erwan trifft Anna (Cécile de France), die Tochter von Joseph und es bleibt lange Zeit offen, ob sie Geschwister sind oder nicht.
Mit der sprichwörtlichen Leichtigkeit der Bretagne laufen sich alle Beteiligten immer wieder über den Weg: die zwei optionalen Väter von Erwan: Bastien und Joseph. Und auch Erwan trifft sich mal mit jedem einzelnen, mal mit allen gemeinsam. Dabei werden nach der bekannten Salami-Taktik immer weitere Details der möglichen Vaterschaften enthüllt. Dabei trifft doch der Originaltitel genau ins Schwarze ‘Befreit mich vom Zweifel‘. Kleine spaßige Asides treffen z.B. auf eine Patientin von Anna zu: eine ältere Dame (Anna Gaylor) könnte fast eine Verschwörungstheoretikerin sein.
Selbst als das Kuvert von Annas Vaterschaftstest vorliegt, macht es Tardieu nochmal kurz spannend, weil alle um den heißen Brei herumreden, bis das Drehbuch den Wünschen des Publikums nachkommt und wir wissen, wie eine bretonische Liebe tickt. Das gesamte Promi-Team bringt’s bis zum Schluss in dieser herrlichen Komödie um einen eigentlich ernsten Hintergrund.