Weltkino

Im Verleih:

Jacques Audiard beginnt seine Geschichte über eine tamilische Zufallsfamilie mit falschen Pässen, die in einen trostlosen Vorort von Paris zieht, als Flüchtlingsdrama, erzählt sie als Liebesgeschichte weiter und lässt sie in einen Thriller münden. Über weite Strecken meisterhaft geschrieben und inszeniert, vielschichtig und poetisch, entgleist das Werk leider am Ende ins Kolportagehafte
Drei langjährige Freunde und ihre Partnerinnen müssen auf einem Segeltörn nach Korsika feststellen, dass Wasser keine Balken hat und Beziehungen nicht in Routine erstarren dürfen. Olivier Baroux (»Fasten auf Italienisch«) und seine Darsteller schalten in stürmischer See auf Autopilot
Als ihn die Tochter seines besten Freundes verführt, wird Laurent (Vincent Cassel) von heftigen Gewissensbissen geplagt. Ein Film über Männer in der Lebensmitte, die ihr Territorium verteidigen. Viele schöne Landschaftsaufnahmen
Einerseits Groteske auf Geniekult und Musikgeschäft, andererseits melancholisch-lakonisches Drama über Selbstmord und psychische Krankheiten. Zwischendurch ist man bei »Frank« ratlos
Mit Witz und unverhohlener Regimekritik serviert der iranische Regisseur Jafar Panahi sein Roadmovie, in dem er selbst als Taxifahrer wechselnde Fahrgäste durch Teheran kutschiert. Die dokumentarische Form von »Taxi Teheran« füllt er auch mit Inszenierungen und zeichnet so aus der Enge eines Autos heraus ein vielschichtiges, höchst unterhaltsames Gesellschaftspanorama
Eine Gruppe von Teenagern in einem Vorort von Detroit wird von einem Fluch heimgesucht. Origineller Indie-Horrorfilm, der sich an Klassikern der Gattung orientiert, ihnen aber durch seine minimalistische und verhaltene Erzählweise eine neue Dimension hinzufügt
Einmal auf der Freilichtbühne der Karl-May-Festspiele stehen, das ist Max größter Wunsch und er wird alles daran setzen, sich diesen Traum zu erfüllen. Sehr lebensnah umgesetzt mit leider misslungenen Erwachsenenfiguren
Der australische Episodenfilm »Der kleine Tod« findet überraschende Wendungen für bekannte Perversionen und geheime Fantasien und macht es dem Zuschauer gar nicht leicht, alles lächerlich zu finden
Das fortschreitende Vergnügen einer Geschlechtsumwandlung kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass hier Fantasien am Werke sind, die den Regisseur François Ozon seit dem Beginn seiner Karriere begleiten. Nicht immer kommt dabei mehr als ein originelles Kabinettstück heraus – meisterlich gespielt
Die sehenswerte Dokumentation schildert den Zerfall der Sowjetunion aus der Perspektive jenes legendären Eishockeyteams, das ein Symbol für die Überlegenheit des Kommunismus sein sollte