Filmkritiken
Woche vom 09.07.2025
Eine alte Frau lebt mit einem Streunerhund auf einer Industriebrache am Rande Moskaus. Spenden sie einander Trost in der Unbehaustheit oder projizieren die Frau und der Hund (lediglich) ihre Träume aufeinander? Die Perspektive der Erzählung richtet sich vom Vier- auf den Zweibeiner, dreht das Machtverhältnis im Hund-Mensch-Gebilde um und stößt das Denken an.
Den adoleszenten Drifter Simon verschlägt es an einen Fluss, an dem eine Clique abhängt und er Marie kennenlernt. Willy Hans' sinnlich-experimentelles Langfilmdebüt fängt in haptischen 16-Milimeter-Bildern voller Assoziationsräume den sommerlichen Müßiggang junger Menschen und eine Annäherung inmitten der Natur ein.
Charmante irische Komödie über einen erwachsenen Sohn, der sich plötzlich um vier pflegebedürftige Damen kümmern muss – und seine Bedürfnisse darüber zu vergessen droht. Herzerwärmend, komisch, aber ohne Überraschungen.
In seinem instruktiven wie unterhaltsamen Dokumentarfilm würdigt Johann Betz den Architekten Sep Ruf, der – nicht nur als Planer des Bonner »Kanzlerbungalows« oder des Münchner Justizzentrums Neue Maxburg – einen prägenden Einfluss auf die Architektur und die Stadtplanung der bundesdeutschen Nachkriegsgeschichte hatte.
Ein exzentrisch schluffiger Lotto-Millionär will ein lang getrenntes Singer Songwriter Folk-Duo zumindest für ein Inselkonzert wieder zusammenbringen und löst damit unerwartet emotionale Turbulenzen und Heilungsprozesse aus. Das Sequel zu einem Kurzfilm von 2007 lebt von der in Jahren gewachsenen Chemie zwischen den beiden Drehbuchautoren und Darstellern.