Weltkino

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Tilman König gelingt ein vielschichtiges Porträt über einen politisch ambitionierten Jugendpfarrer aus Jena.
Die bieder inszenierte Liebesgeschichte zwischen einer gut situierten, aber einsamen Frau und einem liebenswürdigen ­polnischen Handwerker wirkt uninspiriert wie ein Fernsehfilm.
Der neue Film von Ana Lily Amirpour (»A Girl Walks Home Alone at Night«) ist ein subversiv-grelles Außenseitermärchen über eine junge Frau mit seltsamen übersinnlichen Fähigkeiten, die sich in New Orleans durchschlägt. Bei aller Drastik erstaunlich warmherzig.
Fern und Dave treffen beim Gassigehen mit ihren Hunden aufeinander und bald mögen sie sich; doch sind sie nicht schon zu alt für die Liebe? Jedenfalls wird diese mit den Jahren nicht unkomplizierter – wie hier ebenso einleuchtend vor Augen geführt wird wie die jederzeitige Möglichkeit des Glücks.
Beim »Hands On«-Wettbewerb, den ein texanisches Autohaus ausrichtet, gilt: Wer am längsten durchhält mit seiner Hand auf Pick-up-Truck, darf ihn sein eigen nennen. Bastian Günthers an reale Begebenheiten angelehnter Film ist eine bitterböse Reflexion über den Kapitalismus, über Einsamkeit, Wettbewerb und Materialismus.
Volker Schlöndorff beobachtet in seinem ersten Dokumentarfilm den Landwirtschaftsspezialisten Tony Rinaudo, der mit seiner Aufforstungsstrategie in Afrika bekannt wurde. Kurzdokumentarfilme afrikanischer Regiseur*innen hat er in seinen Film integriert. Konventionell, aber informativ.
Paul Schraders ist eine Reflexion über Schuld, Trauma und Hoffnung, und zugleich ein zorniges Plädoyer gegen Unrecht und ungesühnte Kriegsverbrechen. Hervorragend besetzt, nur manchmal zu kühl und zu betont undramatisch.
Überraschende Dokumentation über zwei Musiker, die enger verbunden sind als man meinte. Eugen und Roger Cicero, Vater und Sohn, waren bei allen Differenzen tiefe Seelenverwandte. Im Rückblick zeigen Kai Wessel und Tina Freitag, was beide verband und welche hohen Standards sie erfüllten und werden dabei sehr emotional.
Dem iranischen Film gelingt das Kunststück, die politischen Obertöne in einem einfühlsam-stillen Drama über den Schmerz der Trauer erklingen zu lassen, während die überlegt konstruierten Bilder einer todtraurigen Wut Raum geben.
In einer Gratwanderung zwischen dokumentarischer Wahrhaftigkeit und kluger Inszenierung ergründet die Schwedin Ninja Thyberg die Macht des männlichen Blicks in der Pornoindustrie von Los Angeles, mit einer atemraubend rohen Debüt-Performance von Sofia Kappel.