Hong Kyung-pyo

Kammeramann/frau von:

Hirozaku Kore-edas neuer Film beginnt, wie sein Cannes-Sieger »Shoplifters«, mit der Aussetzung eines Kindes. Auch diesmal ist die kriminelle Energie einer Familienbande immens, aber nicht unerschöpflich. Eine verzweifelte Mutter und zwei Babyhändler machen gemeinsame Sache in einem tragikomischen Roadmovie, dessen das Ziel, moralisch wie sentimental, eigentlich feststeht. Aber was auf dem Weg dorthin geschieht, wirkt selten vorhersehbar.
Ein raffinierter Thriller, der diverse Register zwischen Komödie und Katastrophenfilm zieht. Das verhängnisvolle Aufeinandertreffen zweier unterschiedlicher Familien ist zugleich lesbar als Miniatur der südkoreanischen Gesellschaft
Eine Charakterstudie, die sich zu einem Thriller entwickelt, oder ein Thriller, der von sozialen Verhältnissen erzählt? Wahrscheinlich beides zugleich und noch mehr; »Burning« ist das Wunderwerk eines chamäleongleich in vielen Facetten schillernden Films, der selbst mehrfaches Sehen dankt
Gerüchte und Spekulationen sind in Na Hong-jins Genregrenzen sprengendem Polizeifilm »The Wailing« ebenso tödlich wie Messer und Pistolen. Die dritte Regiearbeit des südkoreanischen Filmemachers gleicht einer emotionalen Achterbahnfahrt. Lachen und Entsetzen liegen in diesem berauschenden und doch verstörenden Kinoalptraum ganz nah beieinander
»Mother« ist zunächst ein Murder Mystery mit Anleihen bei Hitchcock, später ein surreal angehauchtes Crime-Drama mit Parallelen zu Lynch – origineller Genremix des koreanischen Erfolgsregisseurs Bong Joon-ho (»The Host«)