Frank Schnelle

Filmkritiken von Frank Schnelle

Ein mit allen Wassern gewaschener Kampagnenchef baut in der US-Provinz einen Farmer zum Bürgermeisterkandidaten auf und erlebt sein blaues Wunder. »Irresistible« ist eine passable Politsatire von Ex-Late-Night-Talker Jon Stewart mit Steve Carell
Eine wohlsituierte dänische Anwältin beginnt eine Affäre mit ihrem minderjährigen Stiefsohn. »Königin« ist ein kühles, sorgfältig inszeniertes Familiendrama mit Anklängen an den Film noir. Trine Dyrholm brilliert in der Rolle einer zutiefst narzisstisch veranlagten Frau
Handwerklich schlichter, aber mit Herzblut gemachter Dokumentarfilm über die Veränderungen am Arbeitsmarkt, wo an die Stelle von fairen Verträgen immer öfter Leiharbeit und Freelancertum treten. Leslie Franke und Herdolor Lorenz warnen vor sozialer Schieflage und fordern einen Systemwandel zurück zu Solidarität und gemeinsamer Verantwortung
Uninspirierte Auftragskiller-Action im High-End-Gewand: Ang Lee (»Life of Pi«) demonstriert den doppelten Will Smith zwar in handwerkliche Brillanz, begnügt sich aber mit einem allzu simplen Skript, das sich von einem 3D-Schmankerl zum nächsten hangelt
Werkgetreue Adaption von Siegfried Lenz' Bestseller. Während des Zweiten Weltkriegs ist ein elfjähriger Junge hin- und hergerissen zwischen seinem gestrengen Vater und einem weltoffenen Maler, den die Nazis mit einem Arbeitsverbot belegen. Christian Schwochow erzählt das in schweren, erdrückenden Bildern, aus denen jegliches Licht entwichen scheint
Essayistisches Dokumentarexperiment über Politik, Religion und Historie der USA. Das Debüt des deutschen Regisseurs Benjamin Schindler lebt vom assoziativen Zusammenspiel unterschiedlichster stilistischer Elemente
Während eines Hurrikans führen ein Vater und seine Tochter einen Überlebenskampf gegen scheinbar übermächtige Alligatoren. »Crawl« ist spannende, auf ironische Brechungen verzichtende Horrorkost von Alexandre Aja, der die richtige Mischung aus Überraschungen und vertrauten Mustern findet
Kaum sind die Kinder aus dem Haus, nimmt sich Papa eine Jüngere und das Trennungsdrama seinen Lauf. Ulrich Tukur und Martina Gedeck liefern sich einen geschwätzigen Rosenkrieg, und der Film weiß nicht so recht, ob er zu Ernsthaftigkeit oder Überspitzung tendieren soll: »Und wer nimmt den Hund?«
Superman auf den Kopf gestellt: Nachdem er von liebenden Ersatzeltern aufgezogen wurde, entdeckt ein Zwölfjähriger seine Alienherkunft und die dazugehörigen Superkräfte.­ Und setzt sie ein. »Brightburn« ist mäßiger Horrormischmasch mit Retrotouch
In seinem federleichten Was-wäre-wenn-Popmärchen macht Danny Boyle einen unbekannten Singer/Songwriter zum einzigen Menschen, der sich nach einem globalen Stromausfall noch an die Beatles erinnert. Trotz einer arg schablonenhaften Lovestory überzeugt der Film mit dynamischer Inszenierung und pfiffigem Witz

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