David Thewlis

Als Schauspieler/in:

Trotz Colin Firth als segelnder Antiheld entwickelt die allzu zahme Schilderung eines großen Selbstbetrugs keinen rechten Zug und dümpelt meist so vor sich hin: »Vor uns das Meer«
»Wonder Woman« ist eine unterhaltsame Comicverfilmung mit einer hervorragend besetzten Hauptdarstellerin, die im Laufe ihrer zweieinhalbstündigen Laufzeit aber zusehends in allzu bekannte Muster abdriftet
Die Shakespeare-Adaption des Australiers Justin Kurzel schwankt unentschlossen zwischen psychologischen Interpretationen und archaischen Bildern, zwischen zeitlosem Drama und aktuellen Anspielungen
Alejandro Amenábar kommt hier weder an ganz große Vorbilder wie »Rosemaries Baby« noch an seinen eigenen »The Others« heran. Doch eine leidlich spannende, atmosphärisch überzeugende Angelegenheit ist seine Satanismusgeschichte allemal
Ein brillanter Geist im brüchigen Körper: James Marsh erzählt die Lebensgeschichte des berühmten Atomphysikers Stephen Hawking. Für seine konventionelle Erzählweise entschädigt die einfühlsame Intensität des Spiels, vor allem von Eddie Redmayne als Hawking, aber auch von Felicity Jones als seiner hingebungsvollen, klugen Frau Jane
In seinem jüngsten Science-Fiction-Film variiert Terry Gilliam vertraute Motive von einer von mächtigen Unternehmen beherrschten Zukunft, gegen die einzelne Individuen rebellieren. Dabei spricht der Film eher durch sein visuell überbordendes Setting und die exzentrischen Figuren an als durch die Geschichte
WikiLeaks nun im Spielfilmformat. Bill Condon setzt in »Inside WikiLeaks« auf eine angestrengt coole Optik und versucht durch hektische Schnittfolgen visuell eine Dynamik zu erzeugen, die sich auf der Erzählebene nicht herstellen will
Luc Besson hat das tragische Leben der birmanischen Politikerin und Friedensnobelpeisträgerin Aung San Suu Kyi in eine Hagiographie mit pittoresken Landschafts- und Massenszenen verwandelt, die sich als abwechslungsreiches Biopic anschauen lässt
Spielbergs Verfilmung des Jugendromans über die Erlebnisse eines Pferdes in den Wirren des Ersten Weltkriegs ist zwar visuell beeindruckend, aber es fehlt ihr an emotionaler Wahrhaftigkeit. Für Kinder zweifellos ein eindrucksvolles Erlebnis, trotz manch sehr intensiver Kriegsszenen
William Monahans Regiedebüt »London Boulevard« überzeugt als geradliniger, wundervoll fotografierter Krimi mit einem überragenden Colin Farrell

Stimme bei:

Ein Motivationstrainer in der Midlife-Crisis, ein Date mit einer lange Verflossenen und eine unverhoffte Begegnung, die so etwas wie Liebe auf den ersten Blick sein könnte... Charlie Kaufman erzählt seine tragisch-komische Geschichte »Anomalisa« mit Puppen und Stop-Motion-Technik und erschafft ein Universum hautnah an der Wirklichkeit – ein Kunstgriff mit ganz erstaunlichem Effekt

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Tipp
Charlie Kaufmans »I'm Thinking of Ending Things« (Netflix) beginnt als Beziehungsdrama, führt jedoch bald in ein verschneites Labyrinth der Entwirklichung

Stimme (OV) bei

Schwankend zwischen kinderfreundlichem Märchen, die Erzählkonventionen des Märchens parodierenden Momenten und der satirischen Schärfe der literarischen Vorlage von Terry Pratchett ist ein unterhaltsamer, wenn auch nicht völlig überzeugender Animationsfilm herausgekommen.