Frank Arnold

Filmkritiken von Frank Arnold

Anfang der sechziger Jahre profitiert die amerikanische Raumfahrtbehörde NASA im Wettrennen mit der UdSSR um die bemannte Raumfahrt von den mathematischen Fähigkeiten dreier Afroamerikanerinnen, die sich gegen Widerstände ihrer (weißen und männlichen) Kollegen und Vorgesetzten erst durchsetzen müssen. Basierend auf realen Figuren, zeigt »Hidden Figures« ein Stück verdrängter Emanzipationsgeschichte, manchmal mit dokumentarischer Nüchternheit, meist aber emotionalisierend
Eine Gruppe von ehemaligen DDR-Spionen wird vom deutschen Geheimdienst reaktiviert: »Kundschafter des Friedens« ist eine gelungene Agentenkomödie, die mit spielfreudigen ehemaligen DDR-Bürgern zu punkten weiß
Um sein vor der Pleite stehendes Musik­theater zu retten, setzt ein New Yorker Impresario alles auf eine Castingshow mit Unbekannten. Die wenig originelle Geschichte von »Sing«, dem neuen Animationsfilm von Illumination Entertainment (»Pets«), verfügt allerdings über einige originelle Figuren und beweist in einigen Nummern musikalisches Gespür
Ein verwitweter Arzt nimmt eher widerwillig eine lebenslustige Studentin in seine geräumige Pariser Altbauwohnung auf und lässt sich von ihr überreden, noch zwei weitere Zimmer zu vermieten. Die Konflikte sind ebenso vorhersehbar wie das schließliche Sichzusammenraufen. »Gemeinsam wohnt man besser« ist eine müde Komödie, die kaum ein Klischee auslässt
In der Hoffnung, nach dem Militärdienst die amerikanische Staatsbürgerschaft erlangen zu können, reist ein junger Mexikaner illegal in die USA ein. Rafi Pitts inszeniert seinen Fall in »Soy Nero« als reduziertes Kammerspiel
Loachs jüngster Film »Ich, Daniel Blake« zeigt einen arbeitslosen Tischler im Räderwerk staatlicher Mangelverwaltung. Schnörkellos erzählt bis zum unversöhnlichen Ende, produziert er beim Zuschauer Anteilnahme und Wut
Pierre Bismuths Fake Fiction »Rocky II« ist kein Film über einen Boxer, sondern eine gelungene Meditation über moderne Kunst und ihr Publikum
»Welcome to Norway« ist eine nah an der Wirklichkeit operierende Komödie, die durch ihren überwiegend lakonischen Humor zu gefallen weiß
In der Fortsetzung von »Findet Nemo« macht sich die vergessliche Fischdame Dorie auf, ihre Eltern zu finden. Gelungen in seiner Mischung aus Komik und Drama, gelingt es dem neuen Pixar-Film einmal mehr, den Zuschauer emotional anzusprechen
Sehenswertes Porträt des Filmemachers Rudolf Thome bei der Arbeit und zu Hause. Seine ehemalige Darstellerin und Assistenten Serpil Turhan kommt ihm mit dem zugeneigten Werk »Überall Blumen« sehr nahe

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Gewissermaßen in eigener ­Sache: Zeitlich passend zum Kongress »Film Restored« eröffnete das Filmmuseum Berlin seine Ausstellung zum Thema Filmrestaurierung, »Frame By Frame«
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Ein Ritt durch 43 Jahre: Josef Schnelle stellt das Werk von Werner Herzog vor.
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Fantasy Film Fest 2021: Die Pandemie macht auch vor dem fantastischen Film nicht Halt, sie inspiriert Geschichten, aber sie sorgt offenbar auch dafür, dass mehr Kammerspiele entstehen
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Im Mai vergangenen Jahres war das Filmfest Oldenburg vorgeprescht und verkündete inmitten vieler Festivalabsagen, es würde im September virtuell und in den Kinos stattfinden. Das damals praktizierte Sicherheitskonzept funktionierte auch in diesem Jahr – mit mehr Filmen und mehr Gästen. Von den 30 neuen Langfilmen wurden elf auch digital als Stream angeboten, dazu kamen fünf Retro- und drei Tribute-Filme
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Eingeschränktes Platzangebot durch die Sicherheitsbestimmungen und eindringliche Filme: das 29. Filmfest Hamburg
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Exzentrischer Agentenfilm: »Das Milliarden Dollar Gehirn« von Ken Russell
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Restauriert und gut ausgestattet: »Mandabi«, ein Klassiker des afrikanischen Kinos
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Harald Mühlbeyer, Stammgast in den Mitternachtsvor­stellungen des »Cinema Quadrat«, über Filmerfahrungen der dritten Art