Jörg Buttgereit

Filmkritiken von Jörg Buttgereit

Remake des Slasherklassikers von 1980. Die durch subjektive Kamerablickwinkel aufgezwungene Identifikation mit dem Serienmörder erzeugt einen bedrückenden Realismus, der den Zuschauer mit Schuldgefühlen im Kinosessel zurücklässt
Als kleiner Junge muss Abraham Lincoln mit ansehen, wie seine Mutter von einem Vampir ermordet wird. Fortan kämpft der spätere Präsident der Vereinigten Staaten nicht nur gegen die Sklaverei, sondern auch gegen die heimliche Herrschaft der Untoten. Der Film wirkt wie ein uninspiriertes Computerspiel auf Autopilot, und seine Protagonisten sind nicht mehr als grob charakterisierte Abziehbilder, für die man keine Empathie empfindet
Sion Sonos ungestümer Film über die exzessiven Identitätskrisen von drei japanischen Frauen wirkt, als hätte der junge David Lynch in Japan eine Neuverfilmung von Luis Buñuels »Belle de Jour« gedreht
Sacha Baron Cohen verlässt die unberechenbaren Pfade der Mockumentary und liefert einen inszenierten Spielfilm, der mit Schauspielern wie Ben Kingsley, Megan Fox und John C. Reilly prominent besetzt ist. Der anarchistische Charme des Guerilla-Filmemachens versickert im harmlosen Fäkalhumor
Das lang angekündigte Team-up der beliebtesten Superhelden des Marvel-Universums: »Marvel's the Avengers«. Göttersohn Loki als Oberbösewicht enttäuscht, dafür hauen sich die Helden gegenseitig auf formal und dramaturgisch hohem Niveau die Köpfe ein
Die globale Zombieseuche hat Kuba erreicht – in den menschlichen Protagonisten spiegelt sich sowohl der Stolz als auch der Missmut des kubanischen Volkes gegenüber der Regierung wider
Das britische Mädchen Mia und der spanische Junge Juan werden jede Nacht in ihren Kinderzimmern von einer gesichtslosen Silhouette im Regenmantel heimgesucht. Der spanische Regisseur Juan Carlos Fresnadillo liefert seichten Hochglanz-Nervenkitzel statt derben Teeniehorror
Vorhersehbarer Alien-Invasion-Film, in dem sich die feindseligen Außerirdischen zur Abwechslung mal nach Moskau verirren, aber dennoch vom Kampfgeist junger amerikanischer Touristen bezwungen werden
Wissenschaftler entdecken ein außerirdisches Wesen, das sich in eine genaue Kopie eines jeden Lebewesens verwandeln kann. Prequel zu John Carpenters Genremeilenstein aus dem Jahr 1982, das in Wirklichkeit ein Remake mit nahezu identischem Szenario ist
Der durch Genmanipulation mit einem Selbstbewusstsein gesegnete Schimpanse Caesar führt eine Revolution der Affen an. Mit diesem »Prequel« kehrt das moderne Science-Fiction-Kino zur moralisch-pädagogischen Haltung der frühen siebziger Jahre zurück