Kritik zu Darkest Hour

© Fox

Die Wurzeln des Alien-Invasionsthrillers stammen aus einer Zeit, als es noch klare Feinde gab, während des Kalten Krieges. Die Welt hat sich aber verändert – und Chris Gorak hat seinen Film ins ehemalige Herz der Finsternis verlegt: nach Moskau

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Wenn gut aussehende Jungschauspieler in amerikanischen Filmen ins Ausland reisen, endet das für gewöhnlich in einer Katastrophe. Just in dem Moment, als die Freunde Sean (Speed Racer Emile Hirsch) und Ben (Max Minghella) im fremden Moskau auf die Partyhühner Natalie (Olivia Thirlby) und Anne (Rachael Taylor) treffen und mit ihnen die Partytauglichkeit der russischen Metropole antesten wollen, schlagen dort auch feindlich gestimmte Außerirdische auf. Die unsichtbaren Angreifer aus dem All haben es auf unsere Energieressourcen abgesehen und drehen in Moskau den Stom ab, um die Erdenbewohner sodann mit zuckenden Energiewellen zu pulverisieren. Zum Glück überleben die tapferen jungen Amerikaner im Keller einer Diskothek und lassen es sich nicht nehmen, auch im ehemaligen Feindesland die Welt mit Hilfe einer selbstgebastelten Mikrowellen- Kanone vor der Alieninvasion zu erretten. Im Finale schippert man mit einem russischen Atom-U-Boot im Sonnenaufgang der Heimat entgegen. Dank fortschreitender Globalisierung haben nun auch Aliens den Weg in den wilden Osten gefunden. Der bislang vornehmlich als Art Director in Erscheinung getretene Regisseur Chris Gorak nutzt dieses Setting allerdings lediglich für einen spannungslosen Invasionsfilm mit klischeehafter Figurenzeichnung und gängigen Digitaleffekten. Seinem Film fehlt es an befreiendem Galgenhumor, mit dem jüngst die Jugendlichen in Final Destination 5 so originell ums Leben gebracht wurden. Darkest Hour präsentiert sich ebenso bierernst und damit unfreiwillig komisch wie der letzte Invasions- Blockbuster World Invasion: Battle Los Angeles. Dass die Invasion in 3D stattfindet, ist auch längst zur Gewohnheit geworden. Dem Einfluss des hier als Produzent agierenden russischen Regisseurs Timur Bekmambetov (Wächter der Nacht) ist es immerhin zu verdanken, dass die Außenaufnahmen von Darkest Hour on location in Moskau gedreht werden konnten.

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