Jean-Claude Larrieu

Kammeramann/frau von:

Das Kunstprojekt eines Fotografen, für das sich normannische Dörfler ausziehen sollen, liefert den Anlass für eine unterhaltsame, angesichts der vielen Facetten des Problems allerdings auch etwas verzettelte Tragikomödie über die Nöte der Landwirte: »Ein Dorf zieht blank«
Betuliche Adaption des erfolgreichen Romans »Der Buchladen der Florence Green« von Penelope Fitzgerald, die den Mut einer tapferen Buchhändlerin in der konservativen, englischen Provinz der Fünfziger beschwört
Mit dieser vermeintlich harmlosen Geschichte über eine Mutter, die ihrer verschollenen Tochter nachtrauert, gelingt Pedro Almodóvar ein Geniestreich: »Julieta«
In der Verfilmung eines schottischen Jugendbuches kreist Isabel Coixet erneut um die Selbstfindung einer fragilen jungen Frau, doch das mit Horror- und Thrillerelementen versetzte Teeniedrama ist sehr viel oberflächlicher als die geheimnisvollen früheren Filme der katalanischen Regisseurin
Erlesene Schauspielkunst ist im Kino mitunter ein Hindernis: Sie mahnt zur Bewunderung, verleitet aber nicht immer zu lebhafter Anteilnahme. Fabrice Luchini und Lambert Wilson jedoch sind große Verführer: Die Zeit verfliegt im Nu, wenn man ihnen zuschaut, wie sie Molière einstudieren und das Leben neu entdecken
Ein Anlageberater bricht aus seiner erstarrten bürgerlichen Existenz aus, nachdem er dank einer Invasion spanischer Dienstmädchen den Zauber iberischer Lebensart entdeckt. Eine kleine, bescheidene Utopie aus dem Frankreich der 1960er Jahre
Die spanische Frauenversteherin Coixet verzettelt sich in ihrem Japan-Melo »Eine Karte der Klänge von Tokio« um die Auftragskillerin Ryu und ihrem »Objekt der Begierde« David zwischen Kammerspiel, Genre und Postkartenansichten aus Tokio
Ein verhalten auftretender Debütfilm mit Sandrine Bonnaire und Kevin Kline über die Emanzipationsgeschichte einer Frau, die begriffen hat, dass Schach in Wirklichkeit nicht das Spiel der Könige sondern der Damen ist: »Die Schachspielerin«
Unter der Regie von Isabel Coixet ist der autobiografisch gefärbte Roman »Das sterbende Tier« nicht nur der Monolog eines alternden promisken Zynikers, der den unverbindlichen Thrill sexueller Eskapaden sucht und überraschend von der Liebe übermannt wird, sondern auch eine Elegie auf eine ebenso selbstbewusste wie verletzliche Frau und eine behutsame Reflexion über die Liebe, das Alter und den Tod, über Väter und Söhne und alles was sonst noch zur Condition humaine gehört