Anke Sterneborg

Filmkritiken von Anke Sterneborg

Einen intensiven Blick auf Armut und Gewalt in den Betonwaben eines Arbeiterviertels von Caracas gewährt die venezolanische Regisseurin Mariana Rondón in der herzzerreißenden Coming-of-Age-Story »Pelo Malo«
»Birnenkuchen mit Lavendel« ist ein sinnliches Märchen über die Rettung eines provenzalischen Birnen- und Lavendelhofs. Mit seiner eigenwilligen Sicht auf die Welt und seinem unverblümt direkten Verhalten wird der unter Asperger leidende ­Pierre (Benjamin Lavernhe) zum charmanten Schutzengel für die schöne Witwe Louise
Performance-Künstlerin Laurie Anderson verwebt in »Heart of a Dog« Erinnerungen und Gedanken über die Liebe, den Tod und das Leben zu einem poetischen Multimedia-Filmgedicht, das ihrem vor drei Jahren verstorbenen Lebensgefährten Lou Reed gewidmet ist
Rick Famuyiwa verschmilzt in »Dope« den liebenswerten Flair von John Hughes' Teenagerkomödien mit beißender Sozialkritik am modernen Amerika, in dem Schwarze noch immer weitgehend chancenlos sind
Französisches Flair trifft auf türkische Verhältnisse: In ebenso betörenden wie kraftvollen Bildern fängt Deniz Gamze Ergüven in ihrem Debütfilm »Mustang« den Geist von Freiheit und Rebellion ein, der in einer Generation junger Frauen nistet, die sich gegen das System der Zwangsehe auflehnen
Will Ferrell und Mark Wahlberg treten in »Daddy's Home« als Väter in Konkurrenz, was unter der Regie von Sean Anders meistens ziemlich überdreht albern, manchmal aber auch gefühlvoll und komisch ist
In opulenten Bildern erzählt Tom Hooper in »The Danish Girl« die reale Lebensgeschichte des skandinavischen Malers und Transgender-Pioniers Einar Wegener, den Eddie Red­mayne auf neuerlichem Oscarkurs subtil oszillieren lässt
Aus dem Coming of Age einer 13-Jährigen im Bunde ihrer erwachsenen Halbschwestern destilliert Koreeda das betörend schwerelose Porträt einer Küstenstadt im Lauf der Jahreszeiten, das zugleich eine zärtliche Hommage an den großen Ozu ist
Prashant Nair erforscht mit leiser Aufmerksamkeit den Mythos Amerika aus der Per­spektive eines jungen Inders aus einer abgelegenen Bergregion, der sich in Mumbai auf die Suche nach seinem bei der Emigration verschollenen Bruder macht
Ein Vater, seine Tochter und ihre Therapeutin ringen auf unterschiedliche Weise mit der Trauer. Aus der Reibung zwischen ihren Temperamenten entsteht am Ende eine neue Perspektive, in »Body«, einem Film der zugleich ein trauriges Bild des heutigen Polen zeichnet

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»Das Traumschiff«, die »Lindenstraße« und die »Schwarzwaldklinik« – das war mal der Inbegriff bundesrepublikanischer Serienkultur. Doch da hat sich in den letzten Jahren in den Anstalten einiges verändert. Über die "neuen Deutschen": »Weissensee« | »Deutschland 83« | »Die Stadt und die Macht«
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