Anke Sterneborg

Filmkritiken von Anke Sterneborg

»Agora« – eine der teuersten europäischen Produktionen – erschließt ein bisher unverfilmtes Kapitel des römischen Reiches und schlägt mit ausgeklügelter Farbdramaturgie und moderner Aufnahmetechnik eine Brücke zwischen antiken und modernen Glaubenskriegen
Der Österreicher David Rühm fügt den unermüdlichen Variationen des Vampirgenres eine durchaus amüsante, beziehungsneurotische Komödienversion hinzu
Joseph ist in einer jüdisch israelischen Familie in Tel Aviv und Yacine in einer arabisch palästinensischen in den besetzten Westbank-Gebieten aufgewachsen: Als sich herausstellt, dass die beiden als Babys im Krankenhaus vertauscht wurden, beginnt für ihre Familien ein einfühlsamer, vielschichtiger Crashkurs in Toleranz auf vermintem Gelände
Mit ihrem unbeirrbaren Pioniergeist entspricht die Abenteurerin Gertrude Bell den Anforderungen eines typischen Herzog-Helden. Doch in seiner Version eines Hollywood-Wüstenepos kann der deutsche Regisseur nach sechs Jahren Spielfilmpause weder die große Liebe zu einem Mann noch die brennende Leidenschaft für die Wüste glaubhaft vermitteln
Ohne Matthew McConaugheys Dallas begibt sich der Rest der Truppe auf einen Roadtrip. Das überflüssige Sequel ist eine müde Nummernrevue aus der nur Channing Tatums Dancemoves gelegentlich hervorstechen
Indischer Fahrschullehrer und eine Frau in der Lebenskrise: Der neue Film von Isabel Coixet lebt von der unangestrengten Chemie zwischen Patricia Clarkson und Ben Kingsley und leidet unter arg platten Analogien zwischen Verkehr und Leben
Auch »Men & Chicken«, der vierte Film von Anders Thomas Jensen, ist eine Expedition in ein dänisches Kuriositätenkabinett des skurrilen Verhaltens: In einem alten, verfallenen Lungensanatorium, das mit großer Liebe zum Patina-Detail ausgestattet ist, frönen Menschen und Tiere einem dubiosem Miteinander. Mit einem fast nicht erkennbaren Mads Mikkelsen
Statt um ihre Kinder zu buhlen setzen Florence und Vincent alles daran, um sie zu vergraulen: In seinem Spielfilmdebüt zettelt Martin Bourboulon einen auf erfrischende Weise politisch unkorrekten Sorgerechtskrieg an, in dem Vater und Mutter sich drei Wochen lang als völlig untaugliche, hartherzige Eltern präsentieren: »Mama gegen Papa – Wer hier verliert, gewinnt«
Ein kühnes, mitreißendes cineastisches Experiment, 140 Minuten in einer einzigen ungeschnittenen Einstellung: »Victoria« ist ein rauschhafter atemloser Trip durch eine Berliner Nacht
Nicht so hart wie andere lateinamerikanische Straßenkinderfilme, aber ähnlich energiestrotzend wie »Slumdog Millionär«

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Seine Figuren sind oft sehr seltsam. Kaum sympathisch. Im schlimmsten Fall Extremisten. Aber Michael Fassbender bringt sie uns nahe. Porträt eines Stars, der gerade … extrem gefragt ist
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Alle wollen ihn haben, englische, französische, amerikanische Regisseure. Muss an der Mischung aus physischer Wucht und psychischer Zartheit liegen, die Matthias Schoenaerts so gekonnt präsentiert
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In Australien gibt es viel zu filmen: wilde Landschaften und eigensinnige Menschen, die ums Überleben kämpfen. Wenn sie nicht gerade mal surfen sind. Da trifftes sich gut, dass die aktuelle australische Filmszene so kreativ und umtriebig ist
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Er ist ein Allroundtalent: Schauspieler, Regisseur, Autor. Er kann Blockbuster, engagiert sich aber gerne für schräge Projekte im Independentsegment. Jetzt hat er mit Wim Wenders das Drama »Eyery Thing Will Be Fine« gedreht, in 3D. Anke Sterneborg porträtiert James Franco
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Er war auf der ganzen Welt unterwegs. Jetzt hat Alejandro González Iñárritu mit »Birdman« eine Komödie auf engstem Raum gedreht. In einer Einstellung. Naja, fast. Anke Sterneborg porträtiert den Regisseur
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Als »Sherlock« hat er eine Fanmanie ausgelöst, in »Star Trek« war er Khan, oft spielt er aber auch historische Figuren. Benedict Cumberbatch ist mehr als der typische britische Exportschurke. Ein Porträt von Anke Sterneborg