Die Robert Geisendörfer Preise 2017

Preisträger: »La Buena Vida - Das gute Leben« (2014). © Camino

Preisträger: »La Buena Vida - Das gute Leben« (2014). © Camino

Die Evangelische Kirche hat am Mittwoch in Frankfurt die Robert-Geisendörfer-Medienpreise an sechs Produktionen allesamt aus öffentlich-rechtlichem Hörfunk und Fernsehen bekannt gegeben. In der Kategorie Fernsehen kürte die Jury zwei Dokumentarfilme. Der Film »La buena vida. Das gute Leben«, den Jens Schanze für 3sat und ZDF entwickelte, zeige die Folgen der billigen Förderung von Kohle im Norden Kolumbiens am Beispiel einer Dorfumsiedelung, so die Jury. Der zweite Preisträger »Endstation Bataclan. Vom Busfahrer zum Attentäter«, von Radio Bremen und Arte produziert, erkundet ein Pariser Banlieue, indem er der Buslinie folgt, die der Bataclan-Terrorist Samy Amimour fuhr.

Als beste Kinderprogramme wurden die Sendungen »Checker Tobi. Der Leben- und Sterben-Check« des Bayerischen Rundfunks und »Schau in meine Welt! Jons Welt« des Hessischen Rundfunks ausgezeichnet. Erstere Sendung konfrontiere, so die Jury, »Kinder dank ausgezeichnet ausgewählter Gesprächspartner auf feinfühlige und berührende Weise mit dem Thema Sterben.« Der Sendung des Hessischen Rundfunks gelinge es, mit großer Sympathie eine emotionale Nähe zu einem autistischen Jungen herzustellen.

In der Kategorie Hörfunk ging einer der Preise an das Feature »Schöner neuer Wahn. Eine Verschwörungstheorie Marke Eigenbau«, das Christian Alt, Christian Schiffer und Nikolai von Koslowski für den Bayerischen Rundfunk produzierten. Darin erfahre der Zuhörer alles Wichtige, was es zum Verschwörungstheorie-Komplex zu sagen gebe. In dem Hörspiel »Die meisten Afrikaner können nicht schwimmen«, an das der zweite Preis verliehen wurde, nimmt ein junges Paar bei einer Yachttour afrikanische Flüchtlinge in Seenot auf. Die Schauspieler Eva Löbau und Devid Striesow sprachen die Stimmen für die Produktion des Mitteldeutschen Rundfunks ein.

Neben den sechs Hauptgewinnern vergab die Jury einen Sonderpreis. Diesen erhielt Dr. Gabriela Sperl für die von ihr produzierte Doku-Drama-Trilogie »Mitten in Deutschland: NSU«, die 2016 in der ARD ausgestrahlt wurde. Mit dem Dreiteiler seien ihr »inhaltlich wie ästhetisch hervorragende Filme« gelungen, so die Jury. Er sei ein wichtiger Beitrag für die Aufarbeitung der rechtsterroristischen Verbrechen. Regisseur Christian Schwochow hielt die Laudatio.

Der Robert Geisendörfer Preis wird seit 1983 alljährlich für herausragende publizistische Leistungen deutscher Hörfunk- und Fernsehsender verliehen. Mit dem Medienpreis sollen insbesondere Sendungen gewürdigt werden, die das persönliche und soziale Verantwortungsbewusstsein stärken, die zur gegenseitigen Achtung der Geschlechter und zum guten Miteinander beitragen und die die christliche Orientierung vertiefen und einen Beitrag zur Überwindung von Gewalt leisten. Die feierliche Verleihung findet am 10. Oktober in Kooperation mit dem Bayerischen Rundfunk in München statt.

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