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Zwei Frauenschicksale werden hier kontrastiert: die zwangsverheiratete Elmas (großartig Ezem Uzun) trifft auf ihre Therapeutin Chenaz (Funda Eryigit), die mit Cem (Mehmet Kurtulus) eine Bilderbuchehe führt. Bei ihnen stimmt einfach alles: in der Küche wie im Bett. Elmas hingegen war eingeliefert worden, weil sie unterkühlt aufgefunden wurde. In Retrospektiven versucht die Therapeutin herauszufinden, was ihr passiert war. Wir erfahren in den langen Einstellungen nur Bruchstücke. Klar ist, dass die minderjährige Elmas mit einem viel älteren Mann (Serkan Keskin) und dessen noch älterer Mutter zusammenlebte, fast wie in einem Gefängnis. Jetzt sind beide tot. Mutmaßungen bleiben als Verdacht: Mord, Unfall, Zufall?
Die parallel erzählte Geschichte von Chenaz und Cem zerbricht eigenartigerweise etwas aufgesetzt. Die junge Therapeutin geht mit einem Kollegen (Okan Yalabik) ins Bett, der Streit mit Cem inklusive Schlägerei wirkt etwas plötzlich wie vom Zaun gebrochen. Ihr schien es doch an nichts zu fehlen. Steht das für das neue, moderne Selbstbewusstsein der türkischen Frau? Sie ist gebildet, unabhängig, pflegt einen amerikanischen Lebensstil? Am Ende vergießt Chenaz aber Tränen darüber!? Oder bewahrheitet sich hier für Regisseurin Ustaoglu die alte Volksweisheit: ‘Wenn’s dem Esel zu gut geht, geht er aufs Eis.‘
Trotz dieser Unstimmigkeiten und offenen Lücken wird hier ein Blick auf die türkische Gesellschaft geworfen mit zwei ganz unterschiedlichen Beispielen, die aufeinandertreffen und implodieren. Interessant. Bleibt nur die Frage nach dem Titel!?
Wer googlt versinkt in Beispielen aus der Musik oder der Malerei. Hilfreich ist das auch nicht. Eventuell könnte Ustaoglu mit dem Titel meinen, dass die beiden Frauen eine Zone des Halbdunkels durchleben. Die eine freiwillig, die andere notgedrungen.

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